Die Souveränität Gottes

Die wichtigste Grundannahme über Gott

Artikel von Steven J. Lawson
11. Juli 2018 — 2 Min Lesedauer

Die Souveränität Gottes ist nicht eine zweitrangige Lehre, die irgendwo in einer obskuren Ecke der Bibel versteckt liegt. Stattdessen ist diese Lehre das Grundgestein der ganzen Heiligen Schrift. Sie ist der Mount Everest der biblischen Lehre; die Wahrheit, die jede Theologie überragt. Vom ersten Vers an erklärt die Bibel unverhohlen, dass Gott da ist und dass Gott regiert. Mit anderen Worten, er ist Gott – nicht nur dem Namen nach, sondern in Wirklichkeit. Gott tut, was ihm gefällt, wann es ihm gefällt, wo es ihm gefällt, wie es ihm gefällt und mit wem es ihm gefällt, wenn er unwürdige Sünder rettet. Alle anderen Lehren des christlichen Glaubens müssen mit dieser grundlegenden Wahrheit in Einklang gebracht werden.

Die Souveränität Gottes ist die freie Ausübung seiner obersten Autorität, indem er seine ewigen Ratschlüsse ausführt und steuert. Gott muss souverän sein, um wahrhaft Gott zu sein. Ein Gott, der nicht souverän ist, ist überhaupt kein Gott. Solch ein Hochstapler, ein Götze, ist ein bloßes Zerrbild, das in der Vorstellung der gefallenen Menschheit entstanden ist. Ein Gott, der weniger als vollkommen souverän ist, ist weder unserer Anbetung würdig noch unseres Zeugnisses. Aber die Bibel verkündigt, damit es alle hören können, dass „der Herr regiert“ (Ps 93,1). Gott ist genau so, wie die Heilige Schrift es von ihm aussagt. Er ist der souveräne Herr des Himmels und der Erde, dessen oberste Autorität über allem steht. Das ist die wichtigste Grundannahme der Heiligen Schrift.

Nirgendwo wird Gottes Souveränität deutlicher demonstriert als in seiner Errettung verlorener Menschen. Gott steht es frei, seine rettende Barmherzigkeit denen zuteilwerden zu lassen, die er bestimmt. Gott sagt: „Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und über wen ich mich erbarme, über den erbarme ich mich“ (2Mo 33,19b; Röm 9,15). Er ist nicht verpflichtet, irgendeinem unwürdigen Sünder seine Gnade zu schenken. Wenn er sich entscheiden würde, niemanden zu retten, wäre er vollkommen gerecht. Er könnte sich entschließen, nur ein paar wenige zu retten, und wäre dennoch vollkommen heilig. Oder er könnte alle retten. Aber Gott ist souverän und das bedeutet, dass er absolut frei ist, seine Gnade nach seinem Belieben zu verschenken – egal ob an niemanden, an wenige oder an alle.

Von Anfang bis Ende kommt die Rettung von Gott und letztlich für Gott. Der Apostel Paulus schreibt: „Von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge“ (Röm 11,36a). In diesem allumfassenden Vers wird von Gott ausgesagt, dass er der göttliche Ursprung, das entscheidende Mittel und das beabsichtigte Ziel von allen Dingen ist. Das gilt besonders für die Erlösung. Nach diesem Bibelvers ist jeder Aspekt des Wirksamwerdens der rettenden Gnade von Gott initiiert, von Gott gesteuert und wird am Ende Gott verherrlichen. Jeder Teil der Errettung ist von ihm, durch ihn und für ihn. Das heißt, die Errettung entspringt seinem souveränen Willen, vollzieht sich durch seine souveräne Wirksamkeit und führt zu seiner souveränen Herrlichkeit.