Die Gemeinde ist kein Schnellimbiss

Artikel von Daniel Hyde
5. April 2019 — 2 Min Lesedauer

Paulus beschreibt die Einheit und die Unterschiedlichkeit der Gaben im Leib Christi, indem er sagt: „Es bestehen aber Unterschiede in den Gnadengaben, doch es ist derselbe Geist; auch gibt es unterschiedliche Dienste, doch es ist derselbe Herr; und auch die Kraftwirkungen sind unterschiedlich, doch es ist derselbe Gott, der alles in allen wirkt. Jedem wird aber das offensichtliche Wirken des Geistes zum allgemeinen Nutzen verliehen“ (1Kor 12,4–7). Alle von uns haben Gaben vom selben Geist; alle von uns sind aufgerufen, in der Kraft desselben Herrn zu dienen; alle von uns haben die Aufgabe, durch denselben Gott aktiv zu werden; alle von uns besitzen Gaben, die dem allgemeinen Nutzen dienen. Wie Paulus später den Korinthern sagt, „sind wir alle getränkt worden zu einem Geist“ (Vers 13).

Was ist dieser „allgemeine Nutzen“, von dem Paulus redet? Er besteht darin, dass Gott inmitten der Gemeinde verherrlicht wird; z.B. durch das gemeinsame Singen. Was tust du, um das zu erreichen? Der allgemeine Nutzen ist, dass Verlorene kommen, um das Evangelium zu hören und gerettet zu werden. Was ist dein Anteil, um diesem herrlichen Ziel zu dienen, den Samen des Wortes auszustreuen? Der allgemeine Nutzen ist, dass die, die Leid tragen in der Gemeinde, Heilung finden, die Gebrochenen Wiederherstellung und die Schwachen Stärke. Wie bringst du dich ein, um anderen zu dienen, die Leid tragen, gebrochen sind oder schwach?

Aufgrund der kulturellen Einflüsse auf die Gemeinde in unserer Zeit neigen wir dazu, die Gemeinde wie einen Schnellimbiss zu behandeln. Wir denken uns: „Sie wird immer da sein und immer alles haben, was ich will und wann ich es will“. Folglich nehmen manche von uns einmal pro Woche am Gottesdienst teil, manche zweimal im Monat und manche von uns, leider, nur gelegentlich. Wir kommen, um etwas zu bekommen, und gehen dann wieder. Wenn wir nicht bekommen, was wir suchen, gehen wir woanders hin. Andere von uns behandeln die Gemeinde wie einen Verein, einen Elterntreff, eine Familienfeier oder ein Treffen von Freunden. Wir kommen mit der Erwartung, über die Arbeit, Fußball und den neuesten Tratsch zu plaudern. Wir tun das alles, weil wir Sünder sind; gewiss aber auch, weil wir Produkte der Welt um uns herum sind.

Wir müssen aufhören, die Gemeinde so zu behandeln. Die Gemeinde ist ein Leib, kein Schnellimbiss. Sie ist eine Gruppe von lebendigen Menschen. Die Gemeinde ist ein geistlicher Ort, kein Verein. Wenn wir am Tag des Herrn kommen, müssen wir erwarten, dass Gott uns in der Kraft seines Heiligen Geistes begegnen wird. Außerdem müssen wir erwarten, dass es andere geben wird, die unsere geistlichen Gaben brauchen. Der Heilige Geist gibt jedem von uns Gaben zum allgemeinen Nutzen, also müssen wir den Fokus von uns selbst weglenken und unsere Gaben gebrauchen, um anderen zu dienen und sie zu erbauen. Wenn jeder von uns darüber nachdenkt, wie wir anderen dienen können – und nicht wie uns gedient werden soll – dann wird der ganze Leib auf gesunde Weise funktionieren.