Reformation der Anbetung

Artikel von R.C. Sproul
24. Juni 2019 — 1 Min Lesedauer

Als Israels Propheten die Korrumpierung der Anbetung des Volks verurteilten, strebten sie nach einer Reformation, nicht nach einer Revolution. Obwohl sie tote Liturgie vehement kritisierten, griffen sie nie Liturgie an sich an. Obwohl sie rein äußerliche und formelle Anbetung aufs Schärfste verurteilten, wollten sie jedoch nie die externen Formen abschaffen, die Gott eingesetzt hatte.

Damit die Formen der Anbetung den Inhalt, den sie ausdrücken sollen, auch kommunizieren, muss es eine konstante Unterrichtung des Volks über ihre Bedeutung geben. Die Sakramente sind keine nackten Symbole. Sie müssen mit dem Wort bekleidet werden. Das Wort und das Sakrament müssen Hand in Hand gehen. Das Sakrament ohne das Wort führt unweigerlich zum Formalismus. Das Wort ohne das Sakrament führt unweigerlich zu einer Sterilität in der Anbetung.

Wir brauchen eine Reformation der Anbetung, eine Wiederentdeckung der Bedeutung klassischer Formen. Ich kann mit der Anbetung Gottes nicht leichtfertig umgehen. Gott ohne Transzendenz ist überhaupt kein Gott. Es gibt so etwas wie das Heilige. Das Heilige ist Gott geweiht. Es ist nicht gewöhnlich. Es ist etwas anderes. Es ist nicht bedienerfreundlich. Aber es ist relevant. Es regt Verehrung an, was das Wesen der gottseligen Anbetung ausmacht.

Coram Deo

Denke über die Sakramente und die Liturgie der Gemeinde nach, die du besuchst. Sind sie für dich wirklich bedeutsam oder sind sie zu bloßen Formen oder Ritualen geworden?

Bibelstellen zum weiteren Studium

Psalm 119,171
Psalm 108,2
Offenbarung 4,11