Wie man eine Antwort auf das Gebet Jesu wird

Artikel von Yancey Arrington
24. Juni 2019 — 4 Min Lesedauer

Wolltest du schon immer mal eine Gebetserhörung sein? Wie wäre es mit einer Antwort auf das Gebet von Jesus? Zumindest kann das deine Gemeinde sein.

Johannes 17 ist dieses Gebet. Es ist der Abschluss der berühmten „Abschiedsreden“ von Jesus, in denen er seine Nachfolger darüber informiert, was nach seinem Weggang geschehen wird; wo er ihnen sagt, was sie von der Welt erwarten sollen, und wo er reichhaltige Wahrheit über seine Beziehung mit seinem Vater offenbart.

Die Reden enden damit, dass Jesus für seine Nachfolger Fürbitte leistet, ähnlich einem Hohepriester, und es ist deshalb als sein „Hohepriesterliches Gebet“ bekannt geworden.

Das Hohepriesterliche Gebet

Konzeptionell scheint sich Jesu Gebet auf die zu konzentrieren, die an ihn geglaubt haben bis zu diesem Punkt in seinem Dienst – seine Jünger (Joh 17,6). Aber das hört dort nicht auf. Jesus erweitert den Zirkel und betet für das zukünftige Zeugnis seiner Jünger in der Welt:

„Ich bitte aber nicht für diese allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben werden, auf dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; auf dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.“ (Joh 17,20–21)

Jesus betet für die Einheit seines Volkes im Laufe der Zeitalter. Es geht ihm nicht nur um irgendeine Einheit, sondern um die, die der Einheit zwischen dem Sohn und dem Vater entspricht. Es ist eine Einheit nicht nur des Geistes und der Mission, sondern der Beziehung. Gott möchte seine Herrlichkeit in der Gemeinde vor den Nationen zur Schau stellen, damit die Nationen ihn in der Gemeinde verherrlichen (siehe auch Eph 3,10).

„Das Hohepriesterliche Gebet ist ein hoffnungsgeladenes, glaubensbetriebenes Gebet.“

Das Hohepriesterliche Gebet ist ein hoffnungsgeladenes, glaubensbetriebenes Gebet. Hier haben wir den König des Universums, der für sein Volk bittet. Wir sind nicht nur ein Teil von Gottes Plan, die Welt mit sich zu versöhnen; wir stehen mitten im Zentrum. Das ist die Herrlichkeit der Gemeinde.

Eins mit Christus

Als Jesus die Reichweite seines Gebets vergrößert, um die mit einzuschließen, „welche durch ihr Wort an mich glauben werden“ (Joh 17,20), offenbart er nicht nur sein Herz für das zukünftige Volk Gottes, sondern auch das Mittel, durch das sie zu seinem Volk werden. Und wenn wir dann das Buch der Apostelgeschichte lesen, sehen wir, wie der Vater das Gebet seines Sohns erhört. Wir sehen, wie Gemeinden gegründet werden, angefangen in Jerusalem, und sich bis zu den Enden der Erde ausbreitend (Apg 1,8).

„Jesu Gebet ist nicht nur ein Gebet für die Apostel; es ist ein Gebet für Gemeinde-gründung.“
 

Jesu Gebet ist mit anderen Worten nicht nur ein Gebet für die Apostel; es ist ein Gebet für Gemeindegründung. Das zu wissen sollte unsere Gemeinden heute dazu anspornen, darüber nachzudenken, mit gleichgesinnten Gemeindegründungsnetzwerken zusammenzuarbeiten, egal ob sie zu einem Gemeindebund gehören oder nicht.

Wenn wir uns zusammentun, um Gemeinden zu gründen, sind wir immer wieder eine Antwort auf das Gebet unseres großen Hohepriesters.

Gemeinden gründen

Deshalb hat meine Ortsgemeinde Gemeindegründung zu etwas gemacht, was wir nicht nur tun, sondern was wir sind. Darum sind wir Teil des weltweiten „Acts 29“-Netzwerkes geworden. Aus diesem Grund haben wir auch das „Houston Church Planting Network“ (HCPN) gegründet. Wir wollten andere evangeliumszentrierte, missionarisch gesinnte Gemeinden sehen, die Einheit demonstrieren und unsere Stadt erreichen. Mehr als 100 Ortsgemeinden aus verschiedenen Bünden haben sich zusammengeschlossen, um Menschen aus asiatischen, hispanischen, afrikanischen und europäischen Hintergründen zu trainieren, und es wurden ungefähr 50 neue Gemeinden im Gebiet Houston gegründet.

Zusätzlich zu diesen neuen Gemeindegründungen haben wir fast 100 zukünftige Gemeindegründer durch unsere Trainings geführt. Es schließen sich immer mehr Gemeinden unserem Netzwerk an, wobei es trotz größerer Vielfalt der Hintergründe ein tiefes Gefühl der Einheit gibt. Diese Begeisterung wird nur durch die Vorstellung übertroffen, dass HCPN eine kleine Antwort des Vaters auf das Gebet seines Sohnes für die Einheit und Erweiterung der Gemeinde ist.

„Deine Gemeinde kann eine Gebets-erhörung sein, und zwar nicht auf irgendein Gebet, sondern auf das des Retters selbst.“
 

Also, Pastor, deine Gemeinde kann eine Gebetserhörung sein, und zwar nicht auf irgendein Gebet, sondern auf das des Retters selbst. Du wirst zu einer Antwort, wenn du auf den Ruf zur Gemeindegründung hörst.

Wie wirst du auf diesen Ruf hören? Mit welchen Gruppen kannst du zusammenarbeiten? Wer in der Gemeinde hat das Potenzial, ein zukünftiger Gemeindegründer zu werden? Oder beruft Gott dich selbst zur Gemeindegründung? Wie kannst du eine Vision für Gemeindegründung in deiner Gemeinde vermitteln, die sich von deiner Stadt auf das Land und die ganze Welt erstreckt? Welche Antworten du auch findest, erinnere dich, dass du nicht nur an der Mission der Gemeindegründung teilnimmst. Du bist auch eine Gebetserhörung.