Evangelisation in der Kraft des Heiligen Geistes
Evangelium21-Regionalkonferenz 2020 in der Schweiz
Vom 31.1-1.2.2020 fand in Riehen bei Basel die E21-Regionalkonferenz Schweiz unter dem Thema „Ihr werdet meine Zeugen sein – Evangelisation in der Kraft des Heiligen Geistes“ statt.
Evangelisation dreht sich um Gott
Daniel Knoll, Pastor der Immanuel-Gemeinde in Wetzlar (Deutschland), betonte, dass nicht die subjektiven Bedürfnisse der Menschen im Mittelpunkt der Evangeliumsverkündigung stehen dürften. Auch die Mission drehe sich um Gott. Oft setze die Evangelisationspraxis heute Schwerpunkte, die biblisch nicht gedeckt seien. Es sei wichtig, als Botschafter des Evangeliums im Licht zu leben. Die Leute beobachteten uns genau. „Es geht nicht ohne einen glaubwürdigen Lebensstil“, meinte Knoll. Matthias Lohmann, 1. Vorsitzender von Evangelium21 und Pastor der Freien evangelischen Gemeinde München Mitte (Deutschland), zeigte anhand der Geschichte vom reichen Jüngling (Mk 10,17–27) die Prioritäten auf, die Jesus im missionarischen Gespräch gesetzt hat. Er habe die Erwartungshaltung des reichen Mannes völlig auf den Kopf gestellt und nahm es in Kauf, seinen Gesprächspartner dabei zu verlieren. Bei der evangelistischen Verkündigung seien Themen wie Gott, Sünde, Christus und Glaube unaufgebbar. Die konkrete Vermittlung dieser Punkte solle so vielfältig sein, wie Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit es auch sind. Lohmann betonte den Reichtum der Schrift, aus dem das Evangelium aus dem Alten Testament sowie aus dem Neuen Testament immer wieder neu und frisch dargestellt werden könne. Das Vertrauen in das Wort Gottes und den Heiligen Geist, die im Prozess der Umkehr eines Menschen wirken, soll uns dabei vor unnötigem Druck bewahren.
Wo ist die Buße geblieben?
In eine ähnliche Kerbe schlug Samuel Sommer, Pastor der Freien Missionsgemeinde in Oberburg-Burgdorf und Wynigen (Schweiz). Er fragte, wo in der heutigen Evangelisationspraxis die Buße geblieben sei. Buße – so Sommer – ist gekoppelt an Sündenerkenntnis. Wer keine Buße tue, habe nicht verstanden, wie heilig und herrlich Gott ist. Dabei sei Buße kein Werk, sondern Gnade. Es gebe auch keine vollkommene Buße. Buße führe, so unattraktiv sie für uns Menschen auch sein mag, letztlich zu echter, tiefer und bleibender Freude.
Souveränität Gottes und menschliche Verantwortung
Felix Aeschlimann, Direktor des Seminars für biblische Theologie Beatenberg (sbt), untersuchte das Zusammenspiel von der Souveränität Gottes und der menschlichen Verantwortung. Die in der Bibel klar bezeugte Allmacht Gottes hebe die Verantwortung des Hörers nicht auf. Doch ohne das Wirken des Heiligen Geistes im Herzen von Menschen sei erfolgreiche Evangelisation undenkbar. Er zeigte sich darüber besorgt, dass manche Herangehensweisen in der heutigen Evangelisationspraxis auf Ideen von Charles Finney zurückgehen. Dieser habe irrigerweise Predigern sogar das Vermögen zugesprochen, Erweckungen zu erzeugen. Geistliches Leben könnten wir Menschen aber nicht produzieren.
Die Vorträge der Konferenz stehen in der Mediathek zur Verfügung.
Eindrücke von der Konferenz
Vormerken
Die nächste Schweizer Regionalkonferenz ist für den 5. bis 6. Februar 2021 ebenfalls in Riehen zum Thema „Jüngerschaft“ geplant.