Wie wundervoll sind Gottes Wege!

Andacht von John Piper – gelesen von Robin Dammer
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„Als es aber Gott, der mich vom Mutterleib an ausgesondert und durch seine Gnade berufen hat, wohlgefiel [...].“ (Gal 1,15)

Ich lade dich ein, mit mir einige Augenblicke über die Bekehrung des Paulus, die Souveränität Christi und die Frage, was die Sünde des Paulus mit deiner Errettung zu tun hat, nachzudenken.

Paulus sagt, dass Gott ihn „vom Mutterleib an ausgesondert“ und dann Jahre später auf der Straße nach Damaskus „durch seine Gnade berufen hat“ (Gal 1,15). Das bedeutet, dass Paulus zwischen seiner Geburt und seiner Berufung auf der Straße nach Damaskus bereits ein auserwähltes, doch noch nicht berufenes Werkzeug Gottes war (Apg 9,15.22,14).

Das bedeutet, dass Paulus als ein von Gott auserwählter, zukünftiger Missionar, den Gott bald selbst zum Christen machen würde, die Christen schlug und einsperrte und tötete.

„Es geschah mir aber, als ich auf meiner Reise in die Nähe von Damaskus kam, dass mich am Mittag plötzlich vom Himmel her ein helles Licht umstrahlte. Und ich fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die zu mir sprach: Saul! Saul! Warum verfolgst du mich?“ (Apg 22,6–7)

Diese Begegnung konnte Paulus weder leugnen noch vor ihr fliehen. Gott hat ihn bereits vor seiner Geburt dafür auserwählt. Und jetzt ergriff er Besitz von Paulus. Das Wort Christi war souverän. Hier war nichts zu verhandeln.

„Steh auf und geh nach Damaskus! Dort wird man dir alles sagen, was dir zu tun bestimmt ist“ (Apg 22,10).

Damaskus steht nicht für Paulus freie Entscheidung, Christus endlich anzunehmen, nachdem Gott Jahrzehnte lang vergeblich versucht hatte, ihn zu retten. Nein. Gott hatte eine Zeit für seine Erwählung festgesetzt (noch vor seiner Geburt) und er hatte eine Zeit für seine Berufung festgesetzt (auf der Straße nach Damaskus). Gott berief Paulus und der Ruf sorgte für seine Bekehrung.

Darum waren die Sünden, die Gott zwischen der Geburt des Paulus und dessen Berufung zugelassen hatte, Teil seines Plans, da Gott ihn auch früher hätte berufen können.

Haben wir irgendeine Ahnung, welchen Plan Gott mit diesen Sünden verfolgte? Ja, das haben wir. Gott hat sie für mich und für dich zugelassen – und für jeden, der fürchtet, seine Sünden könnten größer sein als Gottes Gnade. Paulus zeigt uns den Zusammenhang zwischen seiner Sünde und unserer Hoffnung:

„[Ich war] zuvor ein Lästerer und Verfolger und Frevler [...].   Aber darum ist mir Erbarmung widerfahren, damit an mir zuerst Jesus Christus alle Langmut erzeige, zum Vorbild für die, die künftig an ihn glauben würden zum ewigen Leben“ (1Tim 1,13.16).

Oh, wie wundervoll sind Gottes Wege bei der souveränen Errettung verhärteter, hoffnungsloser Sünder!