Wie kannst du als Gemeindeleiter eine Kultur der Jüngerschaft fördern?

Artikel von Deepak Reju und Jonathan Leeman
16. Juli 2020 — 3 Min Lesedauer
  1. Plane deine Woche so, dass du Zeit hast, dich mit jüngeren Christen zu treffen: Trefft euch zum Frühstück oder Mittagessen; nimm sie mit, wenn du den Wocheneinkauf machst oder Besorgungen erledigst; verabredet euch regelmäßig zur Predigtnachbesprechung usw.
  2. Wenn deine Gemeindemitglieder sich übers Lesen mit verschiedenen Themen auseinandersetzen, dann bitte die Gemeinde um ein gewisses Budget, um regelmäßig Bücher verschenken zu können. Wie wäre es mit einem Bücher-Verschenkestapel in deinem Büro? Du kannst die Leute dazu animieren, die Bücher tatsächlich zu lesen, indem ihr euch danach verabredet, um über das Gelesene zu sprechen.
  3. Mach dir Gedanken darüber, wie du reife Christen in deiner Gemeinde ermutigen kannst, andere „unter ihre Fittiche zu nehmen“ („Hi Max, wie sieht‘s aus? Wer kommt heute zu dir zum Mittagessen?“), oder wie du Gemeindemitglieder miteinander vernetzen kannst („Hi Max, kannst dir vorstellen, dich mal mit Peter zu verabreden?“).
  4. Richte dich in deinen Predigten bei den Anwendungen nicht nur an Einzelne, sondern auch an die Gemeinde als großes Ganzes (z. B. „Was bedeutet der Text also für unsere Gemeinde? Er bedeutet, dass wir bereit sein sollten, einander aufzubauen, aber auch einander zu korrigieren.“) Mache dir darüber Gedanken, wie du die Gemeinde durch die Anwendungen dazu bewegen kannst, Jüngerschaft zu leben und aufeinander achtzugeben.
  5. Predige das Evangelium und wende es an. Wenn das Evangelium richtig gepredigt wird, dann sollte es Christen hervorbringen, die sich der Verantwortung, die sie füreinander haben, bewusst sind und denen daher gegenseitige Seelsorge und gemeinsame Jüngerschaft wichtig sind, weil sie sich als eine Familie in Christus verstehen. Zeige so oft wie möglich den Zusammenhang auf zwischen dem Glauben, zu dem wir uns bekennen, und der praktischen, aktiven Liebe, zu der wir berufen sind.
  6. Bietet in der Gemeinde Weiterbildungen und Seminare zum Thema Jüngerschaft oder Seelsorge an.
  7. Bietet Seminare und Workshops zu konkreten Themen wie „Menschenfurcht“ oder „Gottes Wille und Gottes Führung“ an.
  8. Haltet Mitgliedschaftskurse ab, in denen ihr unter anderem darüber sprecht, wie sich die Gemeinde das alltägliche Miteinander der Mitglieder vorstellt.
  9. Wenn jemand der Gemeinde neu beitritt, dann fragt diese Person, ob sie Teil einer Zweierschaft sein möchte.
  10. Stattet den Büchertisch bzw. Buchladen der Gemeinde und die Gemeindebibliothek mit guten Büchern zum Thema Jüngerschaft und Seelsorge aus.
  11. Wie wäre es, wenn ihr Hefte aus der Seelsorgereihe (z.B. vom 3L-Verlag) auslegt? Dort findet man kurze und eingängige Hefte zu den verschiedensten Seelsorge- und Lebenshilfe-Themen. Bietet die Hefte, wenn möglich, kostenlos an.
  12. Empfiehl diese Bücher und Hefte auch „von vorne“ und teile sie an die Gemeinde aus.
  13. Lebe als Pastor Demut vor und nimm Korrekturen an.
  14. Wie wäre es, wenn ihr die verschiedenen Kleingruppen (Singles, junge Ehepaare, Mütterkreis usw.) mit den oben empfohlenen Materialien versorgt?
  15. Wenn deine Gemeinde das entsprechende Budget hat, dann lohnt es sich, einen weiteren Pastor im Vollzeitdienst als Seelsorger anzustellen.
  16. Wenn deine Gemeinde das entsprechende Budget hat, dann ist es außerdem eine gute Investition, eine Frau anzustellen, die insbesondere unter den Frauen in der Gemeinde Jüngerschaft anstößt und Frauen seelsorgerlich begleitet.
  17. Lade die Gemeindemitglieder zu Seelsorge-Schulungen ein (im deutschsprachigen Raum gibt es z.B. Angebote von der Interessengemeinschaft für biblische Seelsorge und vom Netzwerk Biblische Seelsorge, Anm. der Red.)
  18. Bietet eine Seelsorge-Fortbildung für Gemeindemitglieder bzw. Hauskreisleiter an.
  19. Lies Paul David Tripps Buch Werkzeuge In Gottes Hand.
  20. Bitte die Geschwister, die du jüngerschaftlich begleitest und die einen Vollzeitdienst anstreben, Ed Welchs Buch Befreit leben: Von Menschenfurcht zu Gottesfurcht zu lesen.
  21. Bete! Bitte Gott, dass er sich in deiner Gemeinde Älteste, gottesfürchtige Frauen und reife Geschwister mit einem Herz für Jüngerschaft erweckt, die mit dir gemeinsam für die Schafe sorgen.