Wir erleben den Geist durch den Glauben

Andacht von John Piper – gelesen von Robin Dammer
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„Der euch nun den Geist darreicht und Kräfte in euch wirken lässt, [tut er es] durch Werke des Gesetzes oder durch [den Glauben, der hört]?“(Gal 3,5) 

In jedem Christen wohnt der Heilige Geist. Der Apostel Paulus sagt: „[Wer] aber den Geist des Christus nicht hat, der ist nicht sein“ (Röm 8,9). Der Geist ist zu dir gekommen, als du angefangen hast, an die Verheißungen Gottes zu glauben, die Christus mit seinem teuren Blut für dich erkauft hat. Und auf diesem Weg kommt der Geist auch heute noch zu dir und wirkt weiter an dir. 

Also stellt Paulus in Galater 3,5 die rhetorische Frage: „Der euch nun den Geist darreicht und Kräfte in euch wirken lässt, [tut er es] durch Werke des Gesetzes oder durch [den Glauben, der hört]?“ Die Antwort lautet: „Durch den Glauben, der hört.“ 

Folglich kam der Geist erstmals durch den Glauben zu uns und auf diesem Weg werden wir auch weiterhin mit dem Geist versorgt. Alles, was er in uns und durch uns bewirkt, geschieht durch den Glauben. 

Vielleicht überkommt dich wie mich gelegentlich ein starkes Sehnen danach, Gottes mächtiges Handeln in deinem Leben zu erfahren. Vielleicht rufst du Gott im Gebet an, dass er seinen Geist über deinem Leben oder über deiner Familie oder über deiner Stadt ausgießt. Diese Gebete sind gut und richtig. Jesus sagt: „[Wie] viel mehr wird der Vater im Himmel [den] Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten!“ (Lk 11,13). 

Was ich jedoch in meinem Leben am häufigsten erlebt habe, ist, dass ich mich selbst nicht in vollem Maße für das Wirken des Heiligen Geistes geöffnet habe, weil ich nicht hinreichend auf die konkreten Verheißungen Gottes vertraut habe. Ich meine nicht bloß die Verheißung, dass der Geist kommen wird, wenn wir darum bitten. Ich meine all die anderen kostbaren Verheißungen, die vielleicht nicht direkt vom Geist handeln, sondern eher von Gottes Versorgung auch in Zukunft – beispielsweise: „Mein Gott aber wird allen euren Mangel ausfüllen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus“ (Phil 4,19). Gottes Geist wird uns fortwährend und auf mächtige Weise geschenkt, indem wir in konkreten Situationen einen konkreten Glauben an konkrete Verheißungen an den Tag legen. Vertraue ich ihm, hier und jetzt zu tun, was er versprochen hat? 

Dieses Element fehlt in der Erfahrung so vieler Christen, die sich nach der Kraft des Geistes in ihrem Leben sehnen. Der Geist wird uns „durch den Glauben, der hört“, gegeben (Gal 3,5) – nicht nur durch den Glauben an ein oder zwei Verheißungen über den Geist selbst, sondern über die ganze Gegenwart Gottes, die das Sehnen unserer Seelen stillt und die auch in Zukunft für uns all das tun und sein wird, was wir brauchen.