Gottes Gnade in den Geistesgaben

Andacht von John Piper – gelesen von Robin Dammer
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„Dient einander, jeder mit der Gnadengabe, die er empfangen hat, als gute Haushalter der mannigfaltigen Gnade Gottes [...].“ (1Petr 4,10) 

Wenn wir unsere Geistesgaben einsetzen, dann handeln wir als Haushalter der Gnade – nicht der gestrigen Gnade, sondern der heutigen Gnade, mit der uns Gott alle Zeit versorgt. Und diese zukünftige Gnade ist eine „mannigfaltige Gnade“. Sie nimmt eine ganze Spannbreite vielfältigster Formen an. Das ist einer der Gründe, warum die Geistesgaben im Leib Christi so vielgestaltig sind. Das Prisma von Gottes Gaben in deinem Leben wird sich in Farbtöne auffächern, die nie gleichermaßen durch mein Prisma entstehen würden. 

Es gibt so viele verschiedene Arten zukünftiger Gnade wie es verschiedene Erfordernisse im Leib Christi gibt – und sogar noch mehr. Der Sinn der Geistesgaben ist, dass der Leib Christi die zukünftige Gnade empfängt und entsprechend dieser Erfordernisse austeilt. 

Jetzt könnte jemand fragen: „Warum denkst du, dass Petrus hier über die zukünftige Gnade spricht? Verwaltet ein Haushalter denn nicht die Waren, die bereits im Bestand sind?“ 

Mein Hauptgrund, warum ich denke, dass Petrus hier von der zukünftigen Gnade spricht, liegt im nächsten Vers. Dieser veranschaulicht, wie das geschieht, und Petrus nimmt dort Bezug auf die fortwährende Versorgung mit Gottes zukünftiger Gnade. Er sagt: „Wenn jemand dient, so [tue er es] aus der Kraft, die Gott darreicht, damit in allem Gott verherrlicht wird durch Jesus Christus“ (1Petr 4,11). Er sagt „darreicht“ (Gegenwart), nicht „dargereicht hat“ (Vergangenheit). Tue deinen Dienst in der Kraft der fortwährenden Versorgung mit Gottes Gnade, die dich zu allem befähigt, was du zu tun hast. 

Wenn du deine Geistesgabe einsetzt, um morgen jemandem zu dienen, dann tust du es „aus der Kraft, die Gott darreicht“ – und dann wird er dich morgen mit dieser Kraft versorgen, nicht schon heute. „[Wie] deine Tage, so sei deine Kraft!“ (5Mo 33,25). 

Gott versorgt uns fortwährend von einem Moment zum anderen mit der „Stärke“, aus der wir dienen. Er tut das, weil er als die fortwährende, unerschöpfliche Quelle der Kraft alle Ehre empfängt. „Wenn jemand dient, so [tue er es] aus der Kraft, die Gott darreicht, damit in allem Gott verherrlicht wird durch Jesus Christus.“