Was passiert, wenn du nicht gegen sexuelle Begierde ankämpfst

Andacht von John Piper – gelesen von Robin Dammer
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„Enthaltet euch der fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten.“ (1Petr 2,11) 

Ich erinnere mich an folgende Situation: Ich musste einen Mann mit der Sünde seines Ehebruchs konfrontieren. Ich versuchte, seine Situation zu verstehen und ich flehte ihn inständig an, zu seiner Frau zurückzugehen. Ich habe zu ihm gesagt: „Weißt du, Jesus sagt: Wenn du diese Sünde nicht mit einer solchen Vehemenz bekämpfst, dass du bereit wärst, dein eigenes Auge auszureißen, dann wirst du in die Hölle kommen und dort für immer leiden.“ 

Als überzeugter Christ schaute er mich völlig ungläubig an, als hätte er so etwas noch nie in seinem Leben gehört und fragte mich: „Hast du gerade gesagt, dass ein Mensch sein Heil verlieren kann?“ 

Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen, die sich zum christlichen Glauben bekennen, meinen, dass ihr Heil wenig mit dem echten Leben zu tun hat. Ihr Verständnis vom Heil macht die Warnungen der Bibel ungültig und bringt den Menschen, der sich als Christ bezeichnet, aber an seiner Sünde festhält, außer Reichweite der biblischen Mahnungen. Ich denke, dass dieses Verständnis vom christlichen Leben Tausenden tröstlich erscheint, die auf dem breiten Weg sind, der ins Verderben führt (Mt 7,13). 

Jesus sagt: Wenn wir nicht gegen sexuelle Begierden ankämpfen, können wir nicht in den Himmel kommen. „Wenn dir aber dein rechtes Auge ein Anstoß [zur Sünde] wird, so reiß es aus und wirf es von dir! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird“ (Mt 5,29). Es geht nicht darum, dass wahre Christen in jedem Kampf den Sieg davontragen. Es geht darum, dass wir uns entscheiden, gegen die Sünde anzukämpfen, nicht dass wir immer hundertprozentig erfolgreich sind. Wir schließen nicht Frieden mit der Sünde. Wir ziehen in den Krieg gegen sie. 

Hier steht viel mehr auf dem Spiel, als wenn die Welt von tausend Langstreckenraketen in die Luft gejagt wird oder Terroristen deine Stadt mit Attentaten in Angst und Schrecken versetzen oder die globale Erderwärmung die Polkappen schmelzt oder Aids die Weltbevölkerung heimsucht. All diese Katastrophen können nur den Leib töten. Doch, wenn wir nicht gegen sexuelle Begierden ankämpfen, verlieren wir unsere Seelen. Für immer. 

Petrus sagt, dass die fleischlichen Begierden Krieg gegen unsere Seelen führen (1Petr 2,11). In diesem Krieg steht unendlich viel mehr auf dem Spiel als bei jeder noch so großen Bedrohung eines weiteren Weltkriegs oder Terroranschlags. Der Apostel Paulus listet „Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust und [...] Habsucht“ auf und fügt dann hinzu: „um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes“ (Kol 3,5–6). Und der Zorn Gottes ist unermesslich furchterregender als der Zorn aller Völker dieser Welt zusammengenommen. 

Möge Gott uns Gnade schenken, damit wir unsere Seelen und die anderer Menschen ernst nehmen und den guten Kampf weiterführen.