Wische deine Angst weg
„Wenn mir angst ist, vertraue ich auf dich!“ (Ps 56,4)
Wenn wir die Wahrheit hören, dass unsere Ängste und Sorgen aus unserem Unglauben herrühren, reagiert manch einer folgendermaßen: „Ich habe nahezu jeden Tag mit Angstgefühlen zu kämpfen. Deshalb denke ich, dass mein Glaube an Gottes Gnade völlig unzureichend sein muss. Ich frage mich, ob ich überhaupt Heilsgewissheit haben kann.“
Meine Antwort auf diese Sorge ist: Stell dir vor, du fährst in einem Autorennen und dein Gegner, der nicht will, dass du über die Zielgerade kommst, wirft Dreck auf deine Frontscheibe. Die Tatsache, dass du zeitweise dein Ziel aus den Augen verlierst und ins Schlittern kommst, bedeutet nicht, dass du das ganze Rennen hinwirfst.
Und das bedeutet ganz bestimmt auch nicht, dass du auf der falschen Rennpiste bist. Sonst würde dein Rivale – dein Gegner – keinen Gedanken auf dich verschwenden. Was es bedeutet, ist, dass du deine Scheibenwischer anstellen musst.
Wenn Angst und Sorge kommen und uns die Sicht auf Gottes Herrlichkeit und die herrliche Zukunft nehmen, die er für uns bereithält, dann bedeutet das nicht, dass wir ihm untreu sind oder dass wir nicht in den Himmel kommen. Es bedeutet, dass unser Glaube unter Angriff steht.
Es kann sein, dass unser Vertrauen auf Gottes Verheißungen im ersten Moment ins Stottern und Schlittern kommt. Doch, ob wir auf der Piste bleiben und es über die Zielgerade schaffen, hängt – in Gottes Gnade – davon ab, ob wir einen Widerstandsmechanismus in Gang setzen – also ob wir gegen unseren Unglauben ankämpfen, der sich in Angst und Sorge ausdrückt. Schalten wir die Scheibenwischer an?
Psalm 56,4 sagt: „Wenn mir angst ist, vertraue ich auf dich!“
Hier steht nicht: „Ich habe nie mit Angst zu kämpfen.“ Die Angst kommt und der Kampf beginnt. Die Bibel geht also nicht davon aus, dass echte Gläubige nicht mehr mit Angst und Sorge zu kämpfen haben werden. Stattdessen sagt sie uns, wie wir diesen Kampf führen sollen, wenn die Angst kommt. Sie sagt uns, wie wir die Scheibenwischer anstellen.