Gott feindselig gesinnt?

Andacht von John Piper – gelesen von Robin Dammer
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„Auch euch, die ihr einst entfremdet und feindlich gesinnt wart in den bösen Werken, hat er jetzt versöhnt in dem Leib seines Fleisches durch den Tod [...].“ (Kol 1,21-22) 

Die beste Nachricht auf der ganzen Welt ist, dass unsere Gottesferne ein Ende hat und wir mit dem Richter des ganzen Universums versöhnt sind. Gott ist nicht mehr gegen uns, sondern für uns. Die Seele wird enorm gefestigt, wenn sie weiß, dass seine allmächtige Liebe auf ihrer Seite ist. Wie frei und mutig können wir leben, wenn das stärkste Wesen im Universum für uns ist! 

Doch Paulus‘ Rettungsbotschaft ist keine gute Nachricht für die Menschen, die seine Diagnose in Kolosser 1,21 ablehnen. Er sagt: „[Ihr wart] einst entfremdet und feindlich gesinnt [...].“ 

Wie viele Menschen kennst du, die sagen würden: „Ohne Gottes Gnade bin ich Gott feindlich gesinnt“? Nur wenige sagen: „Ich hasse Gott.“ Was meint Paulus damit, dass wir Gott „feindlich gesinnt“ waren, bevor wir durch Christi Blut versöhnt wurden? 

Ich denke, er meint, dass es eine echte Feindseligkeit gegen den wahren Gott gibt, aber dass sich die Menschen nicht zugestehen, überhaupt über den wahren Gott nachzudenken. Sie stellen sich Gott so vor, wie sie ihn gerne hätten, und dazu gehört selten die Vorstellung, dass sie überhaupt in ernsthaften Konflikt mit Gott geraten könnten. 

Doch im Blick auf den Gott, der wirklich existiert – den Gott, der souverän über alle Dinge herrscht, einschließlich Krankheit und Katastrophen – diesem Gott sind wir alle feindselig gesinnt, sagt Paulus. Im tiefsten Inneren hassen wir seine absolute Macht und Autorität. 

Dass überhaupt Menschen gerettet werden, ist der wunderbaren Wahrheit geschuldet, dass Christi Tod die Gnade erkauft hat, durch die Gott unsere Herzen gewonnen hat und uns dazu gebracht hat, den zu lieben, den wir zuvor gehasst haben. 

Viele lernen erst noch, wie man Gott nicht feindlich gesinnt lebt. Es ist eine gute Sache, wie herrlich geduldig Gott ist.