Diene Gott mit deinem Durst

Andacht von John Piper – gelesen von Robin Dammer
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„Darum suchen wir auch unsere Ehre darin, dass wir ihm wohlgefallen, sei es daheim oder nicht daheim.“ (2Kor 5,9) 

Was wäre, wenn du (wie die Pharisäer damals) herausfinden würdest, dass du dein ganzes Leben dafür gegeben hast, Gott zu gefallen, aber die ganze Zeit Dinge getan hast, die Gott ein Gräuel waren (Lk 16,14–15)? 

Jetzt könnte jemand fragen: „Wie soll das möglich sein? Gott würde doch niemanden ablehnen, der versucht hat, ihm zu gefallen!“ Aber fällt dir auf, was der Fragesteller gemacht hat? Er hat seine eigene Überzeugung, was Gott Gefallen bereitet, von seiner Vorstellung abgeleitet, wie Gott seiner Meinung nach ist. Aus genau diesem Grund müssen wir Gottes Charakter, wie ihn die Schrift offenbart, als Ausgangspunkt nehmen. 

Gott ist eine Bergquelle, keine Weidetränke. Eine Bergquelle füllt sich selbst immer wieder neu. Sie sprudelt über und versorgt andere. Aber eine Weidetränke muss mit einer Pumpe oder einem Eimer befüllt werden. Die große Frage ist also: Wie dient man einer Quelle? Und: Wie dient man einer Tränke? Wie verherrlicht man Gott so, wie er wirklich ist? 

Wenn du den Wert einer Tränke verherrlichen willst, dann setzt du alles daran, dass diese voll und nützlich bleibt. Wenn du den Wert einer Quelle verherrlichen willst, dann tust du es, indem du auf alle Viere gehst und trinkst, bist dein Durst gestillt ist, bis du erfrischt und gestärkt bist, um zurück ins Tal zu gehen und den anderen davon zu erzählen, was du gefunden hast. 

Meine Hoffnung als verzweifelter Sünder hängt von dieser biblischen Wahrheit ab: Gott ist die Art von Gott, der mit der einen Sache, die ich zu bieten habe, zufrieden ist – mit meinem Durst. Darum sind mir die souveräne Freiheit und Selbstgenugsamkeit Gottes so kostbar: Sie sind die Grundlage meiner Hoffnung, dass Gott keine Freude an einer tatkräftigen Eimerkette hat, die die Tränke füllen soll, sondern am Niederknien zerschlagener Sünder, die aus der Quelle der Gnade trinken wollen. 

Ja, es ist absolut richtig, dass wir Gott heute und in Ewigkeit gefallen wollen. Aber wehe unser ganzes Leben baut auf einem falschen Verständnis davon auf, was Gott gefällt. Der Herr hat keinen Gefallen an denen, die ihn wie eine bedürftige Tränke behandeln, sondern an denen, die ihn als unerschöpfliche, jeden Durst stillende Quelle behandeln. Wie Psalm 147,11 sagt: „[Der] HERR hat Gefallen an denen, [...] die auf seine Gnade hoffen.“