Ein Designer entdeckt das Evangelium

Interview mit Becket Cook  und Brett McCracken
23. September 2022 — 15 Min Lesedauer

Beginnen wir mit einem Rückblick in das Jahr 2009. Damals war Becket Cook ein äußerst erfolgreicher, homosexueller Set-Designer in der Mode-Industrie Hollywoods. Er arbeitete mit Stars und Supermodels wie Claudia Schiffer und Natalie Portman zusammen, bereiste die Welt für Fotoshootings im Auftrag von Vogue, Harper’s Bazaar usw. Er besuchte die großen Preisverleihungen sowie die Hauspartys von Paris Hilton und Prince. Im Sommer schwamm er in Drew Barrymores Pool.

Ein Jahrzehnt später hat Cook jenes Leben hinter sich gelassen – ohne es zu vermissen.

Wie kam es bei Cook zu dieser Veränderung? Er begegnete Jesus. An einem denkwürdigen Tag im September 2009 war er mit einem Freund zum Kaffeetrinken im Intelligentsia in Silver Lake, einem Stadteil von Los Angeles. Er kam mit einer Gruppe junger Leute am Nachbartisch ins Gespräch, die dort mit aufgeschlagenen Bibeln saßen (man bedenke, wir schreiben das Jahr 2009). Diese Gruppe gehörte zu einer Gemeinde namens Reality L.A., und sie luden Cook ein, sich ihre Gemeinde anzusehen.

„Den Tausch seiner homosexuellen Identität gegen eine neue Identität in Christus hat er nie bereut.“
 

Er nahm die Einladung an und besuchte am folgenden Sonntag Reality L.A. Dort hörte er das Evangelium und übergab sein Leben Jesus. Den Tausch seiner homosexuellen Identität gegen eine neue Identität in Christus hat er nie bereut. In den folgenden Jahren studierte Cook an der Talbot School of Theology, außerdem schrieb er seine Bekehrungsgeschichte nieder (A Change of Affection: A Gay Man’s Incredible Story of Redemption; dt. Veränderte Neigung: Die unglaubliche Erlösungsgeschichte eines schwulen Mannes).

Vor kurzem traf ich mich mit Cook im Intelligentsia – dem Ort, an dem er jenen kaffeetrinkenden, bibelstudierenden Christen begegnet war, was schließlich zu seiner Bekehrung geführt hatte. Es folgt eine bearbeitete Mitschrift unseres Gesprächs.


Brett McCracken: Wie war das damals hier in diesem Café – was war in deinem Leben los, sodass du bereit für das Evangelium warst?

Becket Cook: Es hatte sechs Monate zuvor in Paris begonnen. Ich war auf einem Mode-Event und fühlte mich plötzlich völlig leer: Ich hatte alles erlebt, was Hollywood zu bieten hat, hatte sie alle getroffen und war überall hingereist. Und doch wurde ich mitten auf dieser Party von der Leere überwältigt. Es war einer der intensivsten „Ist das wirklich alles?“-Momente meines Lebens. Schon früher hatte ich mit der Frage nach dem Sinn des Lebens gerungen, an allen möglichen Stellen nach Antworten gesucht. Dabei war mir klar: Gott ist keine Option, denn ich bin schwul. Das war ausgeschlossen. Für mich bestand kein Zweifel, was die Bibel über Homosexualität sagt. Ich wusste, dass das eindeutig ist. Trotzdem suchte ich immer noch nach dem Sinn des Lebens.

Als ich dann sechs Monate später hier ins Café kam und diese jungen Leute mit ihren aufgeschlagenen Bibeln sah, begann ich ihnen Fragen zu stellen. Sie erklärten mir das Evangelium – das, was sie glaubten. Ich fragte sie, was ihre Kirche über Homosexualität lehrt, und sie erklärten, dass das ihrer Überzeugung nach Sünde sei. Ich schätzte ihre Ehrlichkeit und dass sie nicht um den heißen Brei herumredeten. Aber der Grund, weshalb ich bereit war ihre Antwort zu akzeptieren, war mein Erlebnis in Paris. Fünf Jahre zuvor hätte ich etwa so reagiert: „Leute, ihr seid doch verrückt. Ihr lebt immer noch im finstersten Mittelalter.“ Aber stattdessen dachte ich: „Vielleicht liege ich doch falsch. Vielleicht ist es wirklich eine Sünde.“ Daher war ich in diesem Moment offen. Und sie luden mich ein, in ihre Gemeinde zu kommen.

McCracken: An diesem ersten Sonntag gingst du in die Gemeinde, und du kamst als Christ wieder heraus. Was geschah dort?

Cook: An dem Tag predigte Tim Chaddick, und alles, was er sagte, stellte mein Bild von Religion auf den Kopf. Ich hatte früher katholische Schulen besucht und war ehrlich der Überzeugung, bei Religion gehe es einfach darum, ein guter Mensch zu sein, der gute Dinge tut. Ich denke nicht, dass uns die Priester in der High School irgendwann einmal erklärt haben, was das Evangelium ist. Nicht ein einziges Mal. Als Tim nun all diese Dinge predigte, die das exakte Gegenteil dessen waren, wofür ich Religion hielt, dachte ich: „Boah!“ Das alles sprach mich zutiefst an, und es trieb mich am Ende des Gottesdienstes nach vorne, um mit mir beten zu lassen. Das war schockierend und völlig unerwartet für mich – ein „Straße-nach-Damaskus“-Moment. Es war so kraftvoll und überwältigend. Ich war völlig fertig.

McCracken: Wie erlebtest du nach deiner Rettung Jüngerschaft?

Cook: Tim und ich trafen uns jede Woche zum Kaffeetrinken, und obwohl ich nicht wusste weshalb, nahm er mich in die Jüngerschaft. Das war entscheidend. Viele andere aus der Gemeinde schauten bei mir vorbei und unterstützten mich, sie empfahlen mir Bücher und Predigten und beteten für mich. Ich bekam immer wieder Textnachrichten: „Ich bete heute für dich!“ Außerdem schloss ich mich sehr schnell einer Kleingruppe an. Und ich hörte Predigten von Tim Keller, John Stott und Dick Lucas. Es war ein Prozess, in dem ich durch Menschen aus meiner Gemeinde Jüngerschaft erfuhr und Gott selbst mich durch diese anderen Stimmen in die Jüngerschaft nahm.

„Jedes Mal, wenn ich eine Predigt hörte oder in der Bibel las, standen mir die Tränen in den Augen: ‚Du meine Güte, das ist wahr! Ich kann es nicht glauben: Ich kenne Gott und ich kenne endlich den Sinn des Lebens!‘“
 

Damals, kurz nach meiner Errettung, hatte ich drei Monate lang keine Arbeit, was sehr ungewöhnlich ist. Ich hatte daher jede Menge Zeit, die ich mit Gott verbringen konnte, mit Bibellesen und im Gebet. Ich konnte nicht aufhören, in der Bibel zu lesen. Jedes Mal, wenn ich eine Predigt hörte oder in der Bibel las, standen mir die Tränen in den Augen: „Du meine Güte, das ist wahr! Ich kann es nicht glauben: Ich kenne Gott und ich kenne endlich den Sinn des Lebens!“

McCracken: Heute wird darüber diskutiert, ob man ein „homosexueller Christ“ sein kann. Lässt sich die Nachfolge Jesu mit einer homosexuellen Identität vereinbaren?

Cook: Diese beiden Dinge sind unvereinbar. Es ist für mich seltsam, solche Bestrebungen zu sehen. In meinem Leben habe ich einen derart klaren Bruch mit meiner Vergangenheit erlebt, und es war allein Gottes Gnade, dass ich diese Notwendigkeit erkennen durfte. Würdest du dich einen habgierigen Christen nennen? Würdest du dich einen Zöllner-Christen nennen? Es wirkt etwas sonderbar, sich mit der Sünde zu identifizieren. Das ist die Quadratur des Kreises. Wenn man sich als „homosexueller Christ“ definiert, selbst wenn man vielleicht sogar zölibatär oder sexuell inaktiv lebt, dann ist das äußerst irreführend. Es ist fast, als würde man in der eigenen, alten Sünde schmoren – man hängt auf bizarre Weise an seinem alten Ich. Es ist nicht hilfreich, sich so zu bezeichnen und immerwährend damit zu identifizieren. Warum willst du dich mit deinem alten Ich identifizieren, das mit Christus gekreuzigt ist? Deshalb gehe ich dieser Bezeichnung so weit aus dem Weg, wie ich nur kann. Das ist überhaupt nicht das, was ich bin. Wenn Menschen mich fragen, wie ich mich identifiziere, sage ich: „Ich identifiziere mich nicht über meine Sexualität. Ich bin ein Nachfolger Christi, der eine Menge Versuchungen kennt, einschließlich gleichgeschlechtlicher Anziehung.“

McCracken: Die LGBT-Bewegung hat erfolgreich propagiert, Homosexualität sei eine in der Person verankerte, unveränderliche Identität. Was denkst du über diese Sicht der aktuellen westlichen Kultur?

Cook: In den letzten ca. 20 Jahren gab es massiven Druck, diese Sicht zu etwas Unantastbarem, Heiligem zu machen. Die Sünde wurde zum Sakrament. Das Buch Making Gay Okay (dt. Homosexualität normalisieren) zeigt gut auf, wie das geschah. Medien, Filme, Fernsehen – überall wird diese Sicht propagiert. Als ich damals als schwuler Jugendlicher erwachsen wurde, war das noch anders: Es war ein Tabu. Zwar gab es Schwulenparaden, aber nicht im Macy’s (einer Kaufhauskette, Anm. d. Red.). Es musste nicht jeder Laden auf der Welt einen Regenbogen vorzeigen. Aber jetzt haben wir das überall, und zwar auf sehr dominante Weise. Wenn man heute irgendetwas gegen dieses Narrativ einwendet, wird man als verrückt betrachtet oder gleich als Hassredner.

Alles wurde auf den Kopf gestellt. Zum Beispiel finde ich mittlerweile das Konzept des Regenbogens sehr merkwürdig: Ein biblisches Symbol wurde zum Aushängeschild der LGBT-Bewegung gemacht. Als ich schwul war, empfand ich Scham. Ich wusste instinktiv, dass es falsch war. Aber obwohl ich diese Scham spürte – man verhärtet über die Jahre sein Herz dagegen. Ich denke, die treibende Kraft hinter solchen Maßnahmen wie der Regenbogen-Fahne und den Pride-Paraden – sogar dem Wort „Pride“ (dt. Stolz) an sich – ist der Versuch der Selbstüberzeugung. Man redet sich selbst ein, dass daran nichts Falsches ist, dass man sich nicht dafür zu schämen braucht. Ständig musst du dir das selbst sagen, und die Kultur muss dazu gebracht werden, es dir zu bestätigen. Gerade weil die Sache mit Scham verbunden ist, hilft die Überbetonung ihrer „Richtigkeit“ den Menschen, ihre „Identität“ anzunehmen.

McCracken: Wie geht es dir mit den Dekonversions-Geschichten von Gemeindekindern, die den Glauben aufgrund des LGBT-Themas verlassen? In deinem Buch vergleichst du das mit Esau, der sein Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht verkaufte.

Cook: Mir begegnet das ständig, vor allem bei Leuten, die in christlichen Familien aufgewachsen sind und christliche Colleges besucht haben. Man sieht das immer schon kommen. Es ist etwas so Normales, und unsere Kultur ist so mächtig. Ich sage immer: „Schau mal, wenn du eine Stunde in den sozialen Medien und auf Netflix verbracht hast, brauchst du es als Ausgleich, eine Stunde lang Bibel zu lesen. Du bist nämlich angelogen worden und benötigst jetzt die Wahrheit.“ Also, ja, es ist wirklich traurig. Dein Leben ist ein Hauch. Wir sind nur für zwei Sekunden hier. Welches Fazit soll von deinem Sterbebett aus gesehen über deinem Leben stehen? Möchtest du sagen können: „Jawohl, ich habe jedes Verlangen ausgelebt und alles bekommen, was ich wollte“? Oder möchtest du hören dürfen: „Recht so, du guter und treuer Knecht. Du hast dein Leben für die Ziele des Reiches Gottes eingesetzt.“ Ich denke oft an Paulus: Er war Single und klagte nicht darüber. Sein Leben drehte sich darum, Gemeinden zu gründen und das Evangelium auszubreiten. Er erlitt Schiffbruch, wurde geschlagen und saß im Gefängnis, aber das war ihm egal – ihm ging es nur um die Verbreitung des Evangeliums.

Vor allem bete ich für die Leute, die aufgegeben haben, besonders für die, die ich persönlich kenne. Es macht mich so traurig, weil man damit buchstäblich sein Erstgeburtsrecht für eine einzige Mahlzeit aufgibt. Weißt du, was du da tust?

McCracken: Wenn Christen sich von der traditionell biblischen Sexualethik ab- und einer LGBT-bejahenden Haltung zuwenden, dann liegt es oft daran, dass sich eine nahestehende Person geoutet hat – ein Familienmitglied oder ein Freund. Wie sollten Christen damit umgehen, wenn sich jemand in ihrem Umfeld outet?

Cook: Das ist bei mehreren meiner Freunde so passiert und ich verstehe die Motivation dahinter. Aber das Wort Gottes ändert sich nicht, nur weil sich unsere Gefühle ändern. In unserem Umgang mit nahestehenden Menschen, die sich als schwul oder lesbisch outen, ist es wichtig, sie bedingungslos zu lieben ohne die eigenen Überzeugungen aufzuweichen. Als Christen leben wir im Exil. Genauso wie Schadrach und seine Freunde sich trotz der absehbar schrecklichen Konsequenzen weigerten, vor dem goldenen Standbild niederzuknien (vgl. Dan 3), müssen wir der Versuchung widerstehen, uns vor unserer Kultur zu verneigen – egal was es kostet. Ich sage nicht, dass das einfach ist. Manche, die sich geoutet haben, werden sehr beleidigt sein, wenn du an deinen herkömmlichen, biblischen Überzeugungen festhältst. Das Thema ist inzwischen so eng mit Identität verknüpft, dass es sich für sie so anfühlen kann, als würdest du sie ablehnen. Zumindest fühlte es sich bei mir so an, als meine Familie, auch wenn sie mich liebte, weiterhin glaubte, dass homosexuelles Verhalten Sünde ist. Obwohl es nicht ihre Absicht war, fühlte ich mich von ihnen entfremdet. Daher halte ich es für den Schlüssel, diese Freunde – komme, was da wolle – bedingungslos zu lieben und für sie zu beten. So verhielt sich meine Schwägerin mir gegenüber. Sie war evangelikale Christin und wusste, dass ich wusste, wie ihre Überzeugungen über Sexualität aussahen (sie vertrat die orthodoxe (i. S. v. rechtgläubig, Anm. d. Red.) Sicht). Aber in all den Jahren spürte ich von ihr keinerlei Verurteilung. Sie liebte mich einfach und betete für mich … über 20 lange Jahre. Und es funktionierte!

McCracken: Die Tendenz geht dahin, die Akzeptanz von LGBT-Sexualität per Gesetz zu erzwingen. Man verurteilt jegliche Andeutung, dass Veränderung erwünscht sein könnte. Bücher wie deines werden vielleicht eines Tages verboten sein – weil dort gesagt wird, dass Homosexualität Sünde ist, die man ablegen muss, um Christus nachzufolgen. Bei deinem Buch deutet ja schon der Titel darauf hin. Was ändert sich, wenn ein Schwuler zum Christen wird?

McCracken: Wenn man die Wiedergeburt erlebt, verändern sich auch unsere Neigungen. Nicht nur im Bereich der Sexualität, sondern in jedem Bereich: unsere Einstellung zu Geld, Erfolg und Beziehungen. Was die sogenannte „Konversionstherapie“ betrifft, denke ich nicht, dass man da etwas erzwingen sollte. Ich kämpfe immer noch mit gleichgeschlechtlicher Anziehung (auch wenn sie deutlich abgenommen hat und mein Gedankenleben nicht mehr so dominiert wie früher, bevor Gott mich rettete). Aber Gott kann alles. Er hat das Universum geschaffen, also kann er auch unsere Neigungen verändern. Manchmal bete ich darum, dass Gott die sexuelle Zerbrochenheit in mir heilt – besonders deshalb, weil ich als Kind vom Vater eines Freundes missbraucht wurde (ich denke, das hat meine sexuelle Entwicklung stärker geprägt, als ich mir einzugestehen wagte). Wer weiß, vielleicht verändert Gott eines Tages mein Verlangen. Wir werden sehen. Aber im Moment bin ich glücklich damit, für den Rest meines Lebens als Single und zölibatär zu leben. Gerne verleugne ich mich selbst, nehme mein Kreuz auf mich und folge Jesus.

McCracken: Was war der teuerste Preis, den dich die Entscheidung, Jesus nachzufolgen, kostete? Was war der größte Gewinn?

Cook: Gott war mir sehr gnädig an dem Tag, als er mich rettete. Das schwule Leben aufzugeben war gar nicht so schwer; es war eigentlich ziemlich einfach. Ich hatte soeben Jesus kennengelernt und die Beziehung zu ihm war so überwältigend und wunderbar. Seltsamerweise war ich erleichtert, dass ich nicht mehr daten musste. Wenn du in diesem Leben bist, hast du ständig den Druck zu daten. Meine Freunde versuchten immer, mich zu verkuppeln. Wenn du nicht in einer Beziehung bist, denken die Leute, dass mit dir etwas nicht stimmt. Also war ich wirklich erleichtert, dass ich das nicht mehr musste. Wie ich in meinem Buch sage: Alle meine früheren Freunde betrogen mich, das ist so üblich; in dieser Welt gehört das dazu. Dagegen fühlte ich mich in meiner Beziehung zu Christus so sicher. Ich musste keine Show abziehen. Mit meinen früheren Freunden lief alles auf eine Gegenleistung hinaus. Sie alle waren Künstler. Einer war in einer enorm erfolgreichen Band. Ein anderer war ein bedeutender Schriftsteller in New York. Die Sache war immer: Wenn du nicht genug leistest oder Leistung auf einem bestimmten Level bringst, dann bist du vielleicht schon out. Außerdem musste man immer in Form sein! Du durftest dich keine zwei Sekunden gehen lassen; sonst wurdest du aus dem Club geworfen oder musstest nach Palm Springs ziehen.

„Der Gewinn ist diese einzigartige Freude, nicht nur Christus, sondern auch den Sinn des Lebens zu kennen – woher ich komme, was ich tue, wohin ich gehe. Das gibt mir so viel Frieden.“
 

Die Beziehung zu Christus war eine solche Erleichterung. Es fühlte sich nicht an, als würde es mich viel kosten – ich war so voller Freude. Aber es hat mich einige Freunde gekostet, einige wirklich tiefe, lebenslange Beziehungen. Viele meiner Freunde verhielten sich vorsichtig unterstützend, aber einige meiner engsten Freunde nicht. Das schmerzte, aber damals war ich so euphorisch, dass es mir nichts ausmachte. Als das Buch herauskam, starben einige der Freundschaften, die noch halb lebendig fortbestanden hatten. Verschiedene Menschen zogen sich von mir zurück, auch einige der engsten Freunde meines Lebens.

Schon Paulus sagte, worin der Gewinn liegt: „Ich achte alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn“ (Phil 3,8). Von Malcolm Muggeridge gibt es dieses berühmte Zitat, dass all der Ruhm, das Geld und der Erfolg der Welt nichts, weniger als nichts ist im Vergleich damit, Christus zu kennen. Der Gewinn ist diese Beziehung zu Gott durch Christus. Ewiges Leben. Der Gewinn ist diese einzigartige Freude, nicht nur Christus, sondern auch den Sinn des Lebens zu kennen – woher ich komme, was ich tue, wohin ich gehe. Das gibt mir so viel Frieden.