Fünf Wege, Kindern die Bibel nahezubringen

Artikel von Mike Nappa
10. Oktober 2022 — 5 Min Lesedauer

Unser Bücherregal quillt vor Büchern nur so über. Welches Buch wird sich Tony wohl heute als Gute-Nacht-Lektüre aussuchen? Die Biene Maja? Zum einhundertsten Mal Rate mal, wie lieb ich dich hab?

Nach einem kurzen Moment schließen sich die kleinen, rundlichen Finger um einen dicken Band: „David und Goliath!“, sagt er fröhlich und bringt eine Kinderbibel für Kleinkinder rüber. Der Same der Liebe zu Gottes Wort wurde bereits ins Herz des dreijährigen Tony gesät und bewässert.

Als Eltern haben wir die geniale Möglichkeit, den Reichtum der Bibel mit unseren Kindern zu teilen. Wie können wir ein aufrichtiges Verlangen für die Schrift in ihnen wecken? Ich schlage fünf Dinge vor:

1. Fördere Lesegewohnheiten

Ein Kind, das die Wunder des geschriebenen Wortes nur selten erfährt, wird auch für die Bibel weniger Begeisterung aufbringen als ein Kind, mit dem häufig gelesen wird. Mach den ersten Schritt und etabliere mit deinem Vorschulkind das Lesen (egal wovon) als festen Teil des Tages. Hier nenne ich ein paar Strategien, wie du eine Kultur des Lesens in deinem Zuhause einführen kannst:

  • Fülle das Kinderzimmer mit Bilderbüchern.
  • Besuche einmal wöchentlich die Bücherei.
  • Schaut gemeinsam angemessene Comics an.
  • Plane eine feste „Familien–Lese–Zeit“ ein, bei der laut vorgelesen wird.
  • Suche nach kinderfreundlichen Schätzen in Buchläden oder auf Flohmärkten.
  • Betrachte Bücher als selbstverständlichen Teil deines Alltags.

Wenn du dein Bestes gibst, das Lesen allgemein in deiner Familie zu etablieren, hast du den ersten großen Schritt getan, dass sich deine Kinder für die Bibel öffnen.

2. Nutze altersgemäße Bücher

Ich habe gute Neuigkeiten für dich! Wenn es darum geht, Kindern die Bibel nahezubringen, musst du dich nicht allein abmühen. Mit den Worten guter Geschichtenerzähler und den Bildern kreativer Künstler kannst du deinen Kleinkindern Bibelgeschichten auf spannende, kinderfreundliche und altersgemäße Weise präsentieren.

Da ist beispielsweise die Kinderbibel von David Helm und Gail Schoonmaker (3L, 2013), die hervorragend für Vorschulkinder geeignet ist. Die bekannten Bibelgeschichten werden „auf fesselnde Weise mit faszinierenden Illustrationen als eine zusammenhängende Geschichte“ von Mose bis zur Offenbarung erzählt. Ähnlich ist Die Gott hat dich lieb Bibel (Gerth Medien, 2014) von Sally Lloyd-Jones: eine ansprechende, wunderschön illustrierte Ausgabe, die jungen Lesern dabei hilft, den Retter als Zentrum der ganzen Geschichte zu erkennen. Diese Bibel gibt es auch zum Anhören. Andere Geschichten für das Vorschulalter liefert die Reihe „Meine allerschönsten Bibelgeschichten“ von Tim Thornborough und Jennifer Davison: David und der unglaublich große Riese, Mose und die unglaubliche Rettung und Ein unglaublich lautes Weihnachtsfest sind dieses Jahr veröffentlicht worden und beinhalten neben der Geschichte auch Ausmalbilder für die Kleinsten. Nächstes Jahr will der Verlag zudem The Biggest Story: How the Snake Crusher Brings Us Back to the Garden von Kevin DeYoung und Don Clark auf Deutsch herausbringen.

3. Zeige deine Freude und Wertschätzung

Wir werden in unseren Kindern keine Freude an der Schrift wecken, wenn wir diese Liebe selbst nicht haben. Dein Kind weiß, dass du die Bibel schätzt, wenn es dich darin lesen sieht, dich darüber sprechen hört und dich dementsprechend handeln sieht.

„Dein Kind weiß, dass du die Bibel schätzt, wenn es dich darin lesen sieht, dich darüber sprechen hört und dich dementsprechend handeln sieht.“
 

Dein Kleinkind wird deine Haltung zur Bibel übernehmen. Wenn du an das Lesen mehr wie an eine Pflicht herangehst, wird es dein Kind auch so tun. Wenn dein vierjähriges Kind aber Vorfreude und Begeisterung an dir feststellt, wenn es um deine eigene Stille Zeit geht, wird es auch das übernehmen. Lebe so, wie du es deinem Kind einprägen möchtest: Gottes Wort ist wertvoll und lebensverändernd (vgl. 2Tim 3,16; Hebr 4,12).

Wenn du das umsetzt, wird die Bibel im Leben deines geliebten Kindes ein guter Freund sein.

4. Erinnere an die Hauptsache

Die Schrift ist mehr als eine Sammlung von moralischen Erzählungen, mehr als Lebenslektionen, die uns zu besseren Menschen machen sollen. Matt Smethurst drückt es so aus:

„Stelle dir ein einzelnes, sich entwickelndes, aufregendes Drama vor; eine Geschichte epischen Ausmaßes, die spannender ist als dein liebstes Märchen, weil sie wahr ist. Das ist Gottes Wort.“

Ist das nicht aufregend? Und obwohl die Bibel für uns ist, geht es letztlich nicht um uns. Smethurst erinnert uns: „Die Bibel hat einen ultimativen Plan, einen ultimativen Handlungsstrang, einen ultimativen Helden, einen ultimativen König.“

In anderen Worten: Die ganze Bibel weist auf Jesus hin. In ihr wird seine Geschichte erzählt: „Gott wurde Mensch, um (uns) zu Gott zurückzubringen“. Das, meine lieben Freunde, ist eine gute Nachricht. Staune über diese Wahrheit in den Geschichten, die du mit deinen Kindern entdeckst.

5. Verlass dich auf den Heiligen Geist

Bedenke, dass nur Gott die Flamme der Liebe zu seinem Wort in den Herzen deiner Kinder entzünden kann. Deine Unfähigkeit sollte dich auf deine Knie bringen, um den Herrn zu bitten, die Herzen deiner Kinder für die Schrift zu erwärmen, sie mit den Freuden der Bibel vertraut zu machen und den Samen der Wahrheit in ihr Leben zu pflanzen.

Und wenn Gott deine Vorschulkinder anstupst, zu dir zu kommen und (zum hundertsten Mal) nach David und Goliath zu fragen, dann sei bereit ihnen vorzulesen.