Gott ist Eigentümer, wir sind Verwalter

Artikel von R.C. Sproul
8. März 2023 — 2 Min Lesedauer

Wir sollen uns Gott als lebendiges Opfer hingeben (vgl. Röm 12,1). Das bedeutet, dass wir ihm als Akt der Anbetung und Dankbarkeit unsere Zeit, unsere Energie und unser ganzes Selbst geben sollen. Uns muss jedoch immer bewusst sein, dass Gott uns diese und alle Dinge gegeben hat. Das Geben wird daher in der Bibel immer im Kontext der Haushalterschaft betrachtet. Dabei geht es darum, wie wir die guten Dinge verwalten, mit denen Gott uns überschüttet.

Garten-Verwalter

Das Konzept der Haushalterschaft beginnt schon bei der Schöpfung. Die Schöpfung wird nicht nur in 1. Mose, sondern in der ganzen Schrift und besonders in den Psalmen gefeiert, wo Gottes Eigentümerschaft über das ganze Universum verkündet wird: „Dem HERRN gehört die Erde und was sie erfüllt, der Erdkreis und seine Bewohner“ (Ps 24,1). Gott ist der Urheber aller Dinge, der Schöpfer aller Dinge und der Eigentümer aller Dinge. Alles, was Gott macht, gehört ihm auch. Was uns gehört, das gehört uns als Haushaltern, denen Gott selbst Gaben gegeben hat. Gott hat die letztendliche Eigentümerschaft über all unseren „Besitz“. Er hat uns diese Dinge geliehen und erwartet von uns, dass wir sie so verwalten, dass er geehrt und verherrlicht wird.

Haus-Verwalter

Das Wort, das in der Bibel als „Haushalterschaft“ (Schlachter 2000) oder „Verwaltung“ (Elberfelder) übersetzt wird, lautet auf Griechisch oikonomia. Daraus leitet sich unser Wort Ökonomie ab. Es besteht aus zwei unterschiedlichen Wörtern, die miteinander verbunden werden, um ein neues Wort zu schaffen: oikos, das griechische Wort für „Haus“, und nomos, das griechische Wort für „Gesetz“. Das als „Haushalterschaft“ oder „Verwaltung“ übersetzte Wort bedeutet buchstäblich „Haus-Gesetz“ oder „Haus-Regel“.

„Gott ist der Urheber aller Dinge, der Schöpfer aller Dinge und der Eigentümer aller Dinge.“
 

In der Kultur der Antike war der Verwalter nicht der Eigentümer des Hauses. Stattdessen wurde er von diesem angestellt, um sich um die Angelegenheiten in seinem Haus zu kümmern. Der Verwalter beaufsichtigte den Besitz und war verantwortlich, die Ressourcen des Hauses einzusetzen. Es war seine Aufgabe, sicherzustellen, dass das Haus gut in Schuss gehalten, die Schränke mit Essen gefüllt, das Geld korrekt verwendet und die Böden bestellt wurden.

Welt-Verwalter

Die Haushalterschaft der Menschheit begann im Garten Eden, wo Gott Adam und Eva die volle Herrschaft über die gesamte Schöpfung gab. Adam und Eva wurde nicht die Eigentümerschaft der Welt gegeben. Stattdessen wurde ihnen die Verantwortung gegeben, die Welt zu verwalten. Sie sollten sicherstellen, dass der Garten bebaut und kultiviert, aber nicht missbraucht oder ausgebeutet würde, und dass die Güter, für die Gott gesorgt hatte, weder verderben noch verschwendet würden.

Worum geht es also ganz grundsätzlich, wenn wir über biblische Haushalterschaft diskutieren? Über die Verantwortung, Ressourcen zu verwalten und einzusetzen, die uns nicht gehören. Letztendlich gehören sie Gott.