Das Evangelium mutig bezeugen
(Hamburg, 23.04.2023). Christen sind Botschafter von Jesus Christus. Als solche haben sie den Auftrag, seine Nachricht den Menschen unverändert zu verkündigen. Auf diesen Kernauftrag ging der amerikanische Evangelist J. Mack Stiles auf der diesjährigen Hauptkonferenz des Netzwerks „Evangelium21“ in der Hamburger Arche-Gemeinde ein. Stiles ermutigte die rund 1.100 Konferenzteilnehmer anhand von 2. Korinther 5,11–21, diesen Auftrag wieder neu ernst zu nehmen. Die Furcht Gottes, eine feste Überzeugung von der Wahrheit unserer Botschaft und die Liebe Christi seien dabei die Motivation des Botschafters. Diese Liebe beeinflusse auch unseren Blick auf den Menschen, den Empfänger unserer Botschaft, der einerseits als Ebenbild Gottes gottgegebene Würde besitze, gleichzeitig aber als Sünder auf die rettende Botschaft von Jesus angewiesen sei.
Das stellvertretende Sühneopfer Jesu sei der Kern der Botschaft, die den gefallenen Menschen Rettung bringe. Diese gelte es zu verkündigen, auch wenn das Widerstände hervorrufen würde. Wie unsere Verkündigung der Botschaft, unsere Evangelisation, konkret auszusehen habe, darauf ging Pastor Mark Dever von der Capitol Hill Baptist Church in Washington, D.C. (USA), in einem seiner Vorträge ein. Evangelisation geschehe da, wo eine Person einer anderen Person die gute Nachricht verkündigt, dass sie durch den Glauben an Jesus Christus mit Gott versöhnt werden kann. Damit grenzte Dever biblische Evangelisation von einem kultur- und sozialorientierten Engagement ab. „Ein biblisches Verständnis von Bekehrung bewahrt uns davor, Evangelisation als reines Marketing zu verstehen“, sagte er. Wir müssten immer im Blick behalten, dass es Gott sei, der tote Herzen lebendig mache, nicht irgendwelche Strategien.
Der dreieinige Gott rettet
Neben den Vorträgen von Mark Dever und Mack Stiles prägte das Konferenzprogramm eine Predigtserie über einige zentrale Reden aus der Apostelgeschichte. Rudi Tissen, Pastor der EFG Unna, malte den Zuhörern eindrucksvoll vor Augen, wie Gott in seiner Dreieinigkeit in der Rettung von Menschen am Werk ist. Gott beauftragte Petrus, von seiner Herkunft überzeugter Jude, den Heiden das Evangelium von Christus zu bringen (vgl. Apg 10). Der Apostel musste feststellen, wie seine eigenen ethnischen Abgrenzungen und Vorurteile durch das Evangelium aufgebrochen wurden. Bei Gott gäbe es keinen diskriminierenden Impuls aufgrund von Äußerlichkeiten und Herkunft. „Sein freundliches Lächeln strahlt über jedem, der sich vor Christus beugt“, so Tissen. Christus strecke jedem Menschen seine geöffneten Arme entgegen. Gleichzeitig sei die Botschaft von Petrus eine „Kriegserklärung an unser säkulares Zeitalter“: „Es gibt einen Thron, der über uns allen steht, es gibt einen Gerichtssaal, an dem niemand von uns vorbeikommt, es gibt einen einzigen, der uns rettet.“ Tissen ermutigte die Zuhörer, das Evangelium trotz des Bewusstseins der eigenen Schwäche weiterzusagen. Denn der Heilige Geist sei es, der diese Bemühungen nutze und Menschen zu Christus führe.
Bezeuge mutig, weil Gott regiert
Den Abschluss der Konferenz bildete ein Vortrag von Christian Wegert, Vorstandsmitglied bei „Evangelium21“ und Pastor der Hamburger Arche-Gemeinde. Anhand von Apostelgeschichte 13 zeigte er auf, dass Paulus zwar die Situation und Herkunft seiner Zuhörer berücksichtigt habe, seine Verkündigung gleichzeitig aber gott- und christuszentriert gewesen sei. „Wenn wir einen kulturell akzeptierten Jesus verkündigen, werden uns die Leute vielleicht mögen und zujubeln, aber wir verkündigen einen verzerrten Christus“, sagte Wegert. Wenn wir treu das Evangelium von der Verlorenheit des Menschen und der Rettung in Jesus verkündigten, werde das einerseits Ablehnung provozieren, andererseits aber immer auch Gottes Erweckung in Menschen hervorrufen. Wir als Gemeinde sollen unter allen Umständen unserem Auftrag treu sein. „Wenn du also nach Hause gehst, dann vergiss nicht: Gott regiert.“ Mit dieser Ermutigung entließ Wegert schließlich die Zuhörer.
Zurüstung und Seminare
Bereits zum zwölften Mal fand die Evangelium21-Konferenz in der Hamburger Arche-Gemeinde statt. Das Motto in diesem Jahr lautete in Anlehnung an den Missionsauftrag Jesu: „Ihr werdet meine Zeugen sein“. Insgesamt acht Referenten sprachen vor dem Plenum, darunter Matthias Lohmann, Vorsitzender von „Evangelium21“, und Daniel Knoll, Pastor der Immanuel-Gemeinde in Wetzlar. Seminare, die das Thema Evangelisation aus praktischer Perspektive beleuchteten, ergänzten das Programm. Paul Koch referierte etwa über „Evangelistische Jugendarbeit – Warum ‚Evangelisation‘ gerade in der Jugendarbeit notwendig ist!“. Eowyn Stoddard, Mitarbeiterin der Frauenarbeit von „Evangelium21“, sprach über „Evangelisation unter Frauen“.
Die Konferenzvorträge stehen hier oder über die Mediathek von Evangelium21 zur Verfügung.
Gemeinden stärken und Christen vernetzen
„Evangelium21 will Impulse setzen, durch die Kirchengemeinden geistlich gestärkt werden. Eine gesunde und strahlende Gemeinde gemäß der Bibel ist eine Gemeinde, in der das Evangelium die Hoffnung auf Veränderung ist“ sagte Alexander Reindl, Geschäftsführer von Evangelium21 kürzlich in einem Interview mit der Nachrichtenagentur idea. Die veranstalteten Konferenzen sind dabei ein wesentlicher Teil der Arbeit. Die Konferenzen würden vor allem Mitarbeiter und Leiter von Ortsgemeinden, aber auch viele junge Menschen ansprechen. Dabei sei neben den Vorträgen die Vernetzung und das persönliche Gespräch untereinander ein wesentlicher Grund, warum die Besucher gerne zu den Konferenzen kämen. Die nächste E21-Konferenz soll vom 20. bis 22. Juni 2024 stattfinden. Hauptredner soll dann Professor Carl Trueman sein, der in den vergangenen Jahren besonders als Autor des Buches Der Siegeszug des modernen Selbst bekannt geworden ist.
Zum Netzwerk „Evangelium21“ gehören Christen aus verschiedenen Kirchen und Gemeinden. Sie verbindet das uneingeschränkte Vertrauen in die Heilige Schrift sowie eine Theologie, die auf die von den Reformatoren wiederentdeckten Wahrheiten ausgerichtet ist: Gnade allein, Glaube allein, die Schrift allein, Christus allein und zu Gottes Ehre allein. Regelmäßig veranstaltet das Netzwerk Konferenzen und Regionaltreffen.