Menschlichkeit und Jüngerschaft

Wie wir trotz menschlicher Bedürfnisse Jesus nachfolgen können

Buchauszug von Sam Allberry
21. Oktober 2024 — 4 Min Lesedauer

Vor Kurzem bin ich umgezogen – nicht nur in ein neues Haus, sondern in ein neues Land. Daher ist alles neu. Es hat allem, was ich tue, einen neuen Rahmen gegeben. Es ist nicht so, dass ich jetzt andere Dinge tue als zuvor, aber die Art und Weise, wie ich sie tue, hat sich verändert. Ich tue nun alles hier. Sogar die Dinge, die noch so sind wie zuvor, sehen anders aus und fühlen sich jetzt anders an.

„Wenn wir zu Christus kommen, verändert uns das. Es verändert alles.“
 

Wenn wir zu Christus kommen, verändert uns das. Es verändert alles. Es heißt nicht, dass wir dann nichts mehr von den Dingen tun, die wir getan haben, bevor wir zu Christus kamen. Wir putzen uns noch immer die Zähne, bringen den Müll raus und tun unzählige andere Dinge. Manche Dinge tun wir nicht mehr; andere fangen wir neu an. Aber der Rahmen um unser Leben herum ist nun anders. Mein geistlicher Wohnort hat sich verändert. Ich gehöre nun zu Christus. Alles, was ich tue, tue ich nun hier. Wie sieht das also aus? Was heißt es, Gott mit meinem Körper zu ehren? Wie ist es, Eigentum von Jesus zu sein? Muss ich mir Sorgen machen? – Nein, denn wir wissen ja, dass Jesus kein grausamer Zuchtmeister ist. Er beschreibt sich selbst mit diesen bemerkenswerten Worten:

„Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken! Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ (Mt 11,28–30)

Jesus weiß, dass ein Leben in dieser Welt, das auf die Art und Weise dieser Welt gelebt wird, belastend und ermüdend ist. Es erschöpft uns. Er ist nicht gekommen, um dieser Last noch etwas hinzuzufügen oder uns eine neue Last aufzubürden, die genauso unerträglich ist. Er ist gekommen, um unsere Last zu tragen, uns Ruhe zu schenken und unser Leben so auszurichten, wie es sein soll.

Ein Leben in Christus ist nicht frei von Verpflichtungen. Wir sollen sein Joch auf uns nehmen und von ihm lernen. Aber der Unterschied ist sein Herz. Er ist sanftmütig und demütig. Er drängt sich nicht auf oder bevormundet uns. So oft entspringen die Trends in unserer Kultur einer ganz anderen Art von Herz. Die Körperbilder, die uns Hollywood oder große Modekonzerne als wünschenswert darstellen, werden uns präsentiert, damit große Unternehmen Gewinn machen können. Aber was Jesus von uns fordert, entspringt immer dem Wunsch, uns zu segnen, nicht, uns zu ermüden.

„Aber Jesus kam, um der perfekte Mensch zu sein; er ist das vollkommene Ebenbild Gottes. Er versteht, was wahre Menschlichkeit ist.“
 

Er beschreibt sein Joch als „sanft“. Das soll nicht heißen, dass es ein Kinderspiel ist, Jesus nachzufolgen. Es kann sogar recht schwer sein. Aber niemals behandelt er uns unmenschlich. Paulus sagt über ihn:

„Dieser ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene, der über aller Schöpfung ist.“ (Kol 1,15)

Jesus ist das perfekte Abbild Gottes. Er ist auch die perfekte Erfüllung dessen, was wir sein sollen. Wir wurden als Gottes Bild geschaffen, und doch sind wir nicht besonders gut darin, das im Leben umzusetzen. Wir sind nicht gut darin, Menschen zu sein. Aber Jesus kam, um der perfekte Mensch zu sein; er ist das vollkommene Ebenbild Gottes – etwas, was uns nie gelungen ist. Das heißt, er versteht, was wahre Menschlichkeit ist – auf eine Weise, wie wir es nie könnten. Und es heißt, dass es nie entmenschlichend sein wird, ihm nachzufolgen. Er wird niemals unsere Menschlichkeit verkümmern lassen oder uns in irgendeiner Weise herabsetzen. Seine Wege werden uns immer zeigen, wie wir unsere Menschlichkeit wahrhaft entfalten können.

Wir können ihm also im Hinblick auf unseren Körper vertrauen. Wenn wir hören, dass wir Gott mit unserem Körper ehren oder ihm unseren Körper als ein lebendiges Opfer darbringen sollen, brauchen wir nicht ängstlich zu sein. Wenn wir uns an Christus binden, gehen wir nicht das Risiko ein, von ihm missbraucht zu werden. Zu leben, um ihm zu gefallen, ist die gesündeste und menschlichste Art und Weise, mit unserem Körper zu leben.

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Dieser Buchauszug stammt aus dem Buch Gute Nachrichten für unseren Körper: Was sagt Gott über unseren Leib? von Sam Allberry (S. 157–159).