Christus ist König

Artikel von Greg Morse
1. Januar 2025 — 11 Min Lesedauer

Christus ist König! Wäre ich immer noch ein Feind Gottes, der in Rebellenlagern außerhalb seines Reiches wohnt und Steine gegen seinen Schöpfer schleudert, dann nähme mir diese Wahrheit allen Mut: „Der im Himmel thront, lacht; der Herr spottet über sie“ (Ps 2,4).

Was für die Generation Davids galt, gilt für jede Generation: Die Nationen toben, die Völker schmieden vergebliche Ränke, die Machthaber beraten sich gegen den Herrn und seinen Gesalbten (vgl. Verse 1–2). Die Menschheit geht nicht nur auf dem breiten Weg, sie marschiert entschlossen auf ihm. Wir bringen den Rammbock vor die Tür; unsere Soldaten schießen mit Köchern über Mauern. Du und ich sind in ihren Reihen geboren, von Natur aus Kinder des Zorns (vgl. Eph 2,3).

Die Völker widersetzen sich Gott nicht nur, sie „toben“ gegen ihn (Vers 1). Sie spucken auf den Boden, wenn sie seinen Namen erwähnen. Ihre Herzen sprechen von Aufruhr: „Lasst uns ihre Bande zerreißen und ihre Fesseln von uns werfen!“ (Ps 2,3). Sie versammeln sich, die Schande des einen entzündet die Schande des Nächsten: „Warum toben die Heiden und ersinnen die Völker Nichtiges?“ (Vers 1). Staatsoberhäupter nicken zustimmend, schmieden Strategien, „und die Fürsten verabreden sich gegen den HERRN“ (Vers 2).

Nachdem sie ihren Hass im Krieg entfesselt hatten, dachten sie, die Schlacht sei entschieden. Sie dachten, seine Kraft sei gebrochen, seine Fesseln zerrissen, der Unsterbliche tot. Und dann hören sie es. Hohn und Heiterkeit, die die Erde in ihren Grundfesten erschüttern. Sein Lachen, das Geräusch, das den Schild zerschmettert und das Herz zum Stillstand bringt, wenn der Jäger merkt, dass er der Gejagte ist.

Düstere Hintergrundmusik

In Psalm 2,1–3 wird beschrieben, wie jede Generation Krieg gegen Gott führt. Menschen des Unglaubens versuchen über alle Jahrhunderte hinweg, seiner Herrschaft zu entkommen. Narren verleugnen ihn. Die meisten ignorieren ihn. Nationen widersetzen sich seinem Gesetz. Unsere Zeit stellt ihre Sexualität zur Schau und tötet ihre Kinder. Jedes Zeitalter versucht, seine Herrschaft zu brechen, und jede Generation wird sein furchtbares Lachen hören.

Aber die konkrete Erfüllung dieses Aufstandes gegen den Gesalbten Gottes geschah vor zweitausend Jahren. Der Herr sandte seinen eigenen geliebten Sohn zu einem Volk, das seine Diener geschlagen hatte, als ob er sagen wollte: „Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen!“ (Mt 21,37). Aber sie taten nichts dergleichen. Sie ergriffen ihn, schmissen ihn aus Jerusalem hinaus und kreuzigten ihn auf einer Müllhalde.

Betrachte die Hintergrundmusik dieses unheiligen Tages, die in Psalm 22 vorausgesagt wird. Die Menschen verachten ihn; das Volk verachtet ihn (Vers 7). Alle, die ihn sehen, verspotten ihn, werfen ihm Schimpfwörter an den Kopf und schütteln mit dem Kopf (Vers 8). Sie spotten: „Er klage es dem HERRN, der helfe ihm heraus und rette ihn, hat er Gefallen an ihm“ (Vers 9). Stiere umringen ihn (Vers 13). Löwen brüllen ihn an (Vers 14). Seine trockene Zunge klebt an seinem Gaumen, Hunde bellen und knurren, während sie seine Hände und Füße durchbohren (Verse 16–17). Sie ergötzen sich an ihm, während Soldaten seine Kleider verlosen (Verse 18–19). Sie knurrten über ihre Beute, der zeitlose Krieg war entschieden, so dachten sie. Bis es zu einem merkwürdigen Wechsel der Tonart kommt (Verse 22–32).

Seine Feinde hielten sich zweifellos für sehr mannhaft und freuten sich über Jesu Qualen. Mit Gewalt warfen sie seine Bande von sich; mit Verachtung warfen sie seine Fesseln auf ihn zurück (vgl. Ps 2,2). Sie müssen sich für sehr mächtig gehalten haben, diesen Löwen wie ein Lamm gezähmt zu haben. Sie hatten es so oft nicht geschafft, ihn zu fangen. Wo ist nun seine Peitsche, sein Wehklagen, seine Frage, ob wir die Heilige Schrift gelesen haben? Wo sind seine Zurechtweisungen, seine Lästerungen, seine Prahlereien über seinen Vater und darüber, dass er der Mann ist, der auf den Wolken kommt? Lasst ihn jetzt vom Kreuz herabsteigen, und wir werden ihm glauben; lasst ihn uns jetzt die Hand reichen, und wir werden seinen Ring küssen!

Welch musikalische Klänge in ihren Köpfen. Der Sieg, so dachten sie, sei endgültig. Sie schlachteten ihn, langsam, wie man ein Passahlamm brät. Oh, wie die Mächtigen gefallen sind – oder besser gesagt, wie die Schlange endlich erhoben worden war. Er, der dagestanden war und die Durstigen zu sich gerufen hatte, schreit nun: „Mich dürstet!“ Ist das der von Gott gesalbte König? Nun, dann haben wir ihn auf seinen Thron gehoben – wir, seine königlichen Fußschemel (vgl. Ps 110,1). Wenn du wirklich der Sohn Davids bist, dann schüttle diese unbewährte und hölzerne Rüstung ab, stürze dich auf diese Spötter und schleudere den Stein auf Israels Feind.

Gejagte Jäger

Aber zwei Tage genossen sie das Schweigen des Herrn. Es war ihr Lieblingslied. Am dritten Tag jedoch, Lachen. Ein Lachen, das den Mut tötet. Lachen, das Champagnerflaschen zum Platzen bringt. Lachen, das antwortet: Euer Unheil weckt nur meinen schlummernden Zorn! Wie schnell endete ihr Vergnügen. Sie können nicht erkennen, wie der Tod tot zu seinen Füßen liegt, wie die Sünden seines Volkes still und allein in der Gruft liegen. Eine Stimme spricht durch ein Lächeln: „Ich habe meinen König eingesetzt auf Zion, meinem heiligen Berg!“ (Ps 2,6).

Der Allmächtige jubelt und kümmert sich nicht darum, wer zuhört. Er spricht zu jemandem, aber zu wem? Das Rätsel bleibt nicht ungelöst.

„Ich will den Ratschluss des HERRN verkünden; er hat zu mir gesagt: ‚Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. 8 Erbitte von mir, so will ich dir die Heidenvölker zum Erbe geben und die Enden der Erde zu deinem Eigentum. 9 Du sollst sie mit eisernem Zepter zerschmettern, wie Töpfergeschirr sie zerschmeißen!‘“(Ps 2,7–9)

Und wann wurde seine Sohnschaft öffentlich verkündet? Wir denken vielleicht nur an seine Taufe, aber das sagt Paulus dazu:

„Und wir verkündigen euch das Evangelium, dass Gott die den Vätern zuteilgewordene Verheißung an uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus erweckte, wie auch im zweiten Psalm geschrieben steht: ‚Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.‘“ (Apg 13,32–33)

Haben sie ihn nicht getötet? Ja, doch nun stellt er sich wieder vor: „Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebende; und ich war tot, und siehe, ich lebe von Ewigkeit zu Ewigkeit, Amen! Und ich habe die Schlüssel des Totenreiches und des Todes“ (Offb 1,17–18). Der Same ging zugrunde und wurde begraben – vergänglich. Dann aber wurde er auferweckt – unvergänglich und unzerstörbar. Er lebt. Derjenige, den sie mit eisernen Nägeln ans Kreuz geschlagen haben, hat diese Nägel zu einem eisernen Stab geschmiedet, um die Völker zu zerschmettern. Ihm wurde alle Macht gegeben. Wer kann am Tag seines Schreckens bestehen?

Aus seinem leeren Grab spricht ein Gebot an alle, auch an Könige und alle in hohen Positionen:

„Dient dem HERRN mit Furcht und frohlockt mit Zittern. Küsst den Sohn, damit er nicht zornig wird und ihr nicht umkommt auf dem Weg; denn wie leicht kann sein Zorn entbrennen! Wohl allen, die sich bergen bei ihm!“ (Ps 2,11–12)

Schachmatt

Verkündet es in Gath, sagt es in Berlin, ruft es in München aus, alarmiert den Obersten Gerichtshof, schreit es in China von den Dächern, skandiert es in Honduras, zündet Leuchtfeuer in Brasilien an, predigt es in Dänemark, verkündet es in Afghanistan und Argentinien: Christus ist König! Er bietet den Demütigen und Bußfertigen Amnestie an und wird die Völker richten und die Unbußfertigen mit seinem Zepter zerschmettern.

Schreibt es an die Tore Jerusalems; hängt es für alle sichtbar auf: „So soll nun das ganze Haus Israel mit Gewissheit erkennen, dass Gott Ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, eben diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt!“ (Apg 2,36). Der Sohn ist der Herrscher. „Indem er ihm aber alles unterworfen hat, hat er nichts übrig gelassen, das ihm nicht unterworfen wäre. Jetzt aber sehen wir noch nicht, dass ihm alles unterworfen ist; wir sehen aber Jesus“ (Hebr 2,8–9). Wir sehen ihn durch den Glauben. Wir hören ihn in seinem Wort. Wir lieben ihn durch seinen Geist. Und der Zeitpunkt kommt, an dem alle ihn von Angesicht zu Angesicht sehen werden – auch diejenigen, die bald zu den Felsen und Bergen rufen werden: „Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Denn der große Tag seines Zorns ist gekommen, und wer kann bestehen?“ (Offb 6,16–17).

Doch heute ist der Tag seiner Freundlichkeit, der Tag, an dem er Schalom anbietet. Unterwerfe dich seinem Sohn, der sein Leben aus freien Stücken gegeben hat, der den allmächtigen Zorn seines Vaters und deinen Fluch bereitwillig auf sich genommen hat, damit du durch den Glauben an sein vollendetes Werk am Kreuz seinen Frieden und seine Herrlichkeit und das Leben mit ihm und dem Vater genießen kannst – für immer. Er bittet dich nicht, sondern er fordert dich auf, dass du kommst, damit dir vergeben wird, damit du angenommen und geliebt wirst.

„Nun hat zwar Gott über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen, jetzt aber gebietet er allen Menschen überall, Buße zu tun, weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat und den er für alle beglaubigte, indem er ihn aus den Toten auferweckt hat.“ (Apg 17,30–31)

Aber dieser Tag des Heils ist irgendwann vorbei. Johannes nennt ihn „die letzte Stunde“ (1 Joh 2,18). Es naht die Zeit, in der er sagen wird: „Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, dass ich König über sie werde — bringt sie her und erschlagt sie vor mir!“ (Lk 19,27).

Ehre ihn, solange es noch möglich ist

O Mensch, erkenne doch die Katastrophe deiner Rebellion! Du warst schon immer ein Spielball Satans – lebendig gefangen im „Fallstrick des Teufels“ (2 Tim 2,26) – und unendlich weit davon entfernt, ihn Schachmatt zu setzen. Komm zur Vernunft und entkomme seiner Schlinge. Deine Intrigen und Pläne sind am Ende. Hör dir an, wie die frühe Kirche Psalm 2 betet:

‚Die Könige der Erde lehnen sich auf, und die Fürsten versammeln sich miteinander gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten.‘ Ja, wahrhaftig, gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, haben sich Herodes und Pontius Pilatus versammelt zusammen mit den Heiden und dem Volk Israel, um zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss zuvor bestimmt hatte, dass es geschehen sollte.“(Apg 4,26–28)

Sünder, er lacht über deine Rebellion, und es ist ein erschütterndes Lachen. Er verspottet die Völker. Er hat seinen Sohn mit einer Rute ausgestattet. Du stehst auf der falschen Seite, umzingelt, wehrlos. Es gibt nur einen sicheren Ort – nicht in seiner Mutter Maria, nicht in der Moral, nicht in Mohammed, nicht in deinen eigenen positiven Schwingungen oder deiner selbst definierten Spiritualität – nur in dem Sohn, Jesus Christus, der gewaltsam zu Tode kam, um die schuldigen Toten zum Leben zu erwecken. „Selig sind alle, die zu ihm ihre Zuflucht nehmen.“ Küsse diesen Sohn im Glauben, damit er dir nicht zürnt und du auf dem Weg umkommst, denn sein Zorn ist schnell entfacht. Bist du immer noch wütend? Dein Aufstand raubt ihm nicht den Schlaf. Deine Revolte bereitet ihm keine Sorgen. Der Verlust ist allein der deine. Wisse, dass Gott bald in einem Loblied auf all diese Rebellion besungen werden wird: „Und die Heidenvölker sind zornig geworden, und dein Zorn ist gekommen“ (Offb 11,18). Feiere seine Gnade an diesem Tag des Heils, nimm seine Güte an, solange du kannst, damit du nicht seine Gerechtigkeit und Macht in der Hölle verherrlichst. Alles Aufbegehren ist zwecklos; Sünder, komm zu Jesus, küsst seinen Ring, beuge dich vor seiner Liebe und lebe.

Greg Morse ist Mitarbeiter von desiringGod.org und Absolvent des Bethlehem College & Seminary. Er und seine Frau Abigail leben mit ihrem Sohn und ihren drei Töchtern in Saint Paul.