Und der Himmel bricht herein

Rezension von David Schrock
17. Mai 2017 — 15 Min Lesedauer

Jemanden einen Häretiker zu nennen, ist nicht ohne. Häresie ist nicht nur ein theologischer Irrtum; sie verfälscht unser Verständnis von Gott und Christus und bedroht unseren Status vor ihm oder untergräbt ihn sogar gänzlich. Historisch gesehen wurden nur Lehren als Häresie bezeichnet, die die Dreieinigkeit abstreiten oder die Konzilien der Alten Kirche ablehnen.1 Daher müssen wir höchste Vorsicht walten lassen, wenn wir uns auf diesen Begriff berufen.2

Dennoch: Wenn der Trinität schädigende, Christus ablehnende, das Evangelium verzerrende Irrtümer veröffentlich werden, sollten wir nicht davor zurückschrecken, einen Lehrer oder eine Lehre als häretisch zu bezeichnen.

Deshalb muss ich das Wort Häresie verwenden, wenn ich über Bill Johnsons Buch Und der Himmel bricht herein: Wie man ein Leben voller Wunder führt spreche. Wie ich noch ausführen werde, ist Johnsons Lehre über ein Leben der Wunderkräfte genau deshalb häretisch, weil sie falsch wiedergibt, was die Bibel über den Vater, Sohn und Heiligen Geist sagt. Zwar könnte ich mich in dieser Rezension auf die Zeichengaben konzentrieren, die Johnson bezeugt, doch liegt mein Fokus auf seiner gewollten (oder ungewollten) Gotteslehre, um aufzuzeigen, inwiefern er von der christlichen Orthodoxie abweicht und somit eine große Gefahr für Christen und Nicht-Christen darstellt.

Bill Johnson und die Bethel Church

Bill Johnson ist der Pastor der Bethel Church in Redding, Kalifornien. Laut seinem Lebenslauf ist er „Pastor in fünfter Generation mit einem reichen Erbe im Heiligen Geist.“ Zu seinem Stammbaum gehören ein Großvater, der für Aimee Semple McPherson gesungen hat, und andere, die von Smith Wigglesworth, einem der ersten Prediger der Pfingstbewegung, stark beeinflusst wurden. Kurz gesagt: Johnson ist ein hingegebener Charismatiker, dessen Dienst durch sein Erweckungspredigen, seine Kirche und deren „Schule für den übernatürlichen Dienst“ (School for Supernatural Ministry) einen internationalen Ruf erlangt hat. Es folgt keine Kritik der Charismatik als Ganze, sondern der besonderen Art von Bill Johnsons „Evangelium der Kraft“.

Zudem sollte angemerkt werden, dass der Musikdienst der Bethel Church vor allem in der evangelikalen Welt die meisten Hörer erreicht hat. Ihre digitalen Downloads übertrafen bisweilen die von Adele und Coldplay. Kombiniert mit einer riesigen Anzahl an YouTube-Abonnenten, führte dies dazu, dass die Bethel Church und ihre übernatürlichen Manifestationen enorme Bekanntheit erreicht hat. Im Mai 2016 handelte die Coverstory von Christianity Today von der Bethel Church und den „Manifestationen“ Gottes, von denen diese berichtet (z. B. heiligem Gelächter, Wunderheilungen, Goldstaub usw.). Johnson beschreibt sie in seinem Buch (S. 181)3 – doch auch wenn sie es wert sind, untersucht zu werden, konzentriert sich diese Rezension darauf, was er über Gott, Jesus und den Heiligen Geist sagt.

Ich bete, dass Pastoren dadurch besser für die Seelsorge mit Leuten ausgerüstet werden, die von diesem weitreichenden Dienst beeinflusst sind. Gleichzeitig bringen diese lehrmäßigen Ausführungen vielleicht auch bibelzentrierte Gemeinden dazu, die oft subjektiven Lieder von Bethel Music und Jesus Culture gegen Lieder auszutauschen, die den dreieinigen Gott ausdrücklicher loben. Meine Hoffnung ist, dass die folgenden Ausführungen mehr tun, als die häretische Lehre von Und der Himmel bricht herein „aufzudecken“; Ich hoffe, sie bringen auch mehr Klarheit über die wahre Kraft von Gottes Evangelium (Röm 1,16).

Eine unpersönliche Kraft, kein persönlicher Gott

In seiner Kritik der Gnostiker im zweiten Jahrhundert schrieb Irenäus:

Gleichwie wenn jemand an dem von einem weisen Künstler aus bunten Steinen schön zusammengestellten Bilde eines Königs die zugrunde liegende menschliche Gestalt auflösen, die Steine versetzen und umändern, die Gestalt eines Hundes oder Fuchses machen und dazu noch schlecht ausführen wollte (…)  – auf genau dieselbe Weise flicken auch diese Altweibermärchen zusammen. (Gegen die Häresien 1.8.1)

Auf ähnliche Weise spricht Bill Johnson oft über Gottes Kraft, doch anstatt Gottes Kraft in biblischen Kategorien (d. h. die Kraft seines Wortes oder die Macht Gottes in der Schöpfung, Vorsehung oder Erlösung) zu beteuern, beschreibt er Gottes Kraft auf wiederholt unpersönliche Weisen.

Bei der Schilderung einer lebensverändernden „Kraftbegegnung“ spricht Johnson beispielsweise von Gott als überwältigender Kraft. Er beschreibt diese Begegnung folgendermaßen:

Als Antwort auf meine Gebete, dass ich mehr von ihm wollte, erschien Gott einmal mitten in der Nacht auf ganz ungewöhnliche Weise. Ich fuhr aus dem Tiefschlaf empor und war hellwach. Unbeschreibliche Kraft begann durch meinen Körper zu pulsieren, die sich lediglich davor zu scheuen schien, mir einen tödlichen Stromschlag zu versetzen. Es war, als ob ich an einer Steckdose hing, aus der 1.000 Volt durch meinen Körper flossen. Meine Arme und Beine schlugen in lautlosen Explosionen um sich, als ob meine Hände und Füße etwas freisetzten. (S. 142-143)

Johnson legt sein Gebetsleben im Vorfeld dieser Erfahrung dar (S. 129-131), die er drei Nächte hintereinander machte. Und was war seine Schlussfolgerung? Diese Kraftbegegnung war Gott: „Das war Kraft pur … das war Gott (S. 129, seine Hervorhebung).

Auffallend ist, dass keine verbale Kommunikation oder propositionale Wahrheit erwähnt wird, ganz zu schweigen von Gedanken zur Schrift oder geistlicher Überzeugung. Seine Erfahrung ist komplett emotional, nicht verbal. Der Logos fehlt. Die Bibel sagt uns, dass Gott die Welt ins Dasein gesprochen hat (Ps 33,6-7) und uns ein vom Geist inspiriertes Buch gegeben hat (2Tim 3,16). Dennoch sagt Johnson über diese Erfahrung, diese Kraft: „das war Gott.“

In allen Äußerungen zum Thema Kraft berücksichtigt Johnson nicht die Kraft des Evangeliums (Röm 1,16-17), Jesu Macht, Sünden zu vergeben (Mk 2), oder Gottes Macht, geistlich tote Menschen zum Leben zu erwecken (Eph 2,1-10). Ja, an einer der wenigen Stellen, an denen Johnson Jesu Tod erwähnt, wird seine orthodoxe Aussage über die Errettung („Jesus lebt[te] als Mensch ohne Sünden und st[arb] anschließend für die Sünden der Menschen“, S. 99) sofort aufgrund der Kenosis-Theorie in Frage gestellt, die er verficht: „Er legte seine Göttlichkeit ab (siehe Phil 2,5-7), da er die Aufgabe zu erfüllen suchte, die ihm der Vater übertragen hatte“ (S. 99).

In der Geschichte wurde die Kenosis-Theorie von rechtgläubigen Theologen abgelehnt, weil sie die hypostatische Einheit des Sohnes, eine essentielle christliche Doktrin, in Frage stellt. (Eine hilfreiche Kritik der Kenosis-Theorie in englischer Sprache: The Person of Christ von Donald Macleod, vor allem S. 209-212). Ob das an ungenauem oder fehlerhaftem Arbeiten liegt – Johnsons resultierende Christologie ist irrig und ein weiterer Hinweis darauf, dass seine Gott-aller-Kraft-Theologie ebenso unbiblisch ist. Folglich hat man nach dem Lesen von Und der Himmel bricht herein das Gefühl, dass die ultimative Gemeinschaft mit Gott so etwas wie ein Drogenrausch sein sollte, wobei Gott das Opiat ist.

Freilich stellt die Schrift den dreieinigen Gott nicht so dar. Gott ist persönlich, und seine Kraft wirkt immer in Bundesbeziehungen mit seiner Schöpfung. Johnson dagegen spricht regelmäßig unpersönlich von Gott, was den ersten Grund dafür darstellt, dass ich glaube, dass seine Lehre heterodox ist. Die nächsten zwei Gründe haben mit dem Heilligen Geist als geistlicher Droge und Jesus zu tun, den es als kraftvolles Vorbild zu imitieren und nicht als Herrn anzubeten gelte. Freilich offenbart die Schrift den Herrn nicht so. Johnson lehnt zudem die Zulänglichkeit der Schrift ab, besteht auf neue Offenbarungen und tadelt Pastoren und Lehrer, die auf die gesunde Lehre bestehen (S. 87, 94, 107).

Der Heilige Geist als Droge

Als Jesus seinen Jüngern mitteilte, dass er sie verlassen würde, sagte er ihnen, dass er ihnen einen Beistand wie sich selbst senden würde. Dieser Beistand ist der Heilige Geist – der Geist der Wahrheit, der Geist der Heiligkeit, der Christus bezeugt und sich durch Heiligkeit, Einheit und Liebe unter dem Volk Gottes manifestiert. Doch von Bill Johnson würden sie den Geist von Johannes 14 bis 16 nicht kennen.

Stattdessen wird der Geist auf den Seiten von Und der Himmel bricht herein als materiell beschrieben. Er beschreibt die bekannten charismatischen Veranstaltungen in Toronto und Pensacola beispielsweise als „Wasserstellen“ (S. 83). Für diejenigen, die sich nach Segen ausstrecken, sind diese Schauplätze Orte, an denen der Geist ausgegossen wird. Doch das steht im direkten Widerspruch zu Jesu Worten in Johannes 4, nach denen wahre Anbetung nicht mehr an einen Ort gebunden ist. Des Weiteren schreibt Johnson: „Zu unseren Dienstprivilegien gehört auch, dass wir lernen dürfen, wie man den Heiligen Geist an einem Ort freisetzt“ (S. 85-86). Ich verstehe nicht wirklich, inwiefern sich diese Konzeption spiritueller Kraft von den Sehnsüchten von Simon dem Magier in Apg 8,9-25 unterscheidet, der sich, nachdem er Petrus‘ Heilungen gesehen hatte, danach sehnte, den Geist zu haben, um seine eigene Magie zu praktizieren.

Für Johnson ist der Geist weniger eine Person, die man kennt, als eine Kraft, die man erfährt, oder eine „Substanz“, die man freisetzt (S. 86). Bestenfalls kann man herauslesen, dass Johnson sorglos mit Worten umgeht und er den Geist nicht richtig von Salböl unterscheidet, wenn er die beiden miteinander vergleicht.

Außerdem stellt sich Johnson ein geistliches Reich vor, in denen der Geist mehr Aufmerksamkeit bekommt als Jesus (S. 83, 92, 127-128), und die Kraft des Evangeliums ist irgendeine unbestimmte Erfahrung oder Manifestation (S. 148). Während Römer 14,17 die Manifestationen des Reiches als Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist beschreibt, spricht Johnson oft vom Reich als Überwinden von Krankheit oder der Steuerung der Natur.

Dieser Größenwahn behagt manchen vielleicht, doch ist er nicht die Manifestation der Kraft, von der Paulus in 1. Korinther 2 schreibt. Geistliche Kraft bringt neues Leben sowie die dazugehörigen Eigenschaften Heiligkeit, Demut, Liebe und Einheit unter ganz unterschiedlichen Menschen. Die Art von Kraft, die Johnson anbietet, ist sehr viel weniger persönlich und viel sinnlicher. Daraus schließe ich, dass sie unbiblisch und sub-orthodox ist.

Jesus als moderner Wundertäter

Friedrich Schleiermacher wird oft als Vater des Liberalismus bezeichnet und in seinem Denksystem tauschte er die historische Realität des dreieinigen Gottes gegen die subjektive Erfahrung des Gott-Bewusstseins aus. In Sachen Inkarnation begriff er Jesus als den Mustermenschen, der mit absolutem Gott-Bewusstsein lebte. Dementsprechend macht Jesus der ganzen Menschheit Hoffnung darauf, dass wir auch diesen Pfad beschreiten können.

Ganz ähnlich stellt Johnson Jesus als einen Mann vor, der Wunder tat, Dämonen austrieb und mit der Kraft des Vaters wandelte. Johnson argumentiert daher, dass wir, weil es Jesus verspricht, in seinem Namen größere Werke tun werden, eben genauso ein „Leben voller Wunder“ (Untertitel des Buches) leben können.

Johnson porträtiert Christus eher als mächtigen Wundertäter, den es nachzuahmen gilt, als den inkarnierten Herrn, der sein Leben für seine Schafe ließ. Er nimmt beispielsweise einen der überschwänglichsten Abschnitte der Schrift (Heb 1,3) und wandelt ihn in eine Aufforderung zur Imitation um: „Jesus war die exakte Verkörperung der Natur des Vaters (siehe Hebr 1,3). Seine erneute Präsentation des Vaters soll uns als Vorbild dienen, wenn wir ihn wieder präsentieren“ (S. 136).

Natürlich repräsentieren wir Gott auf Erden – wir sind in seinem Ebenbild erschaffen – doch, um es nochmal mit Irenäus zu sagen: Johnsons bunte Steine machen aus Jesus einen Wundertäter, den es zu imitieren gilt. Johnson klingt vielleicht biblisch, wenn er Verse zitiert, doch denjenigen, die mit dem Geschichtsverlauf der Schrift vertraut sind, fällt schon bald auf: Dieser Jesus ist ein Hochstapler. Stephen Wellum konstatierte kürzlich, dass der Name Jesu „aufgrund seiner Trennung vom Inhalt und Rahmen der Schrift beinahe ein sinnleeres Wort geworden ist“.4 Das ist Johnsons Irrtum in Bezug auf Christus. Er macht somit schwerwiegende christologische Fehler in seinem Buch.

Schlussfolgerung

Letzten Endes muss ich behaupten, dass Bill Johnsons Buch eine moderne Häresie ist. In seinem „Evangelium der Kraft“ hat er eine Begegnung mit der „Kraft“ Gottes zu etwas Wichtigerem gemacht als das Vertrauen auf den dreieinigen Gott der Schrift. Folglich hat er einen Gott angeboten, der unpersönlich ist, einen Jesus, der seinen Status als Herrn untergräbt und einen Geist, dessen elektrisierende Kraft seine ewige Personalität übersteigt.

Aus diesen Gründen kann ich nur eine Warnung vor diesem Buch und jeglichen Lehren (einschließlich der Musik) der Bethel Church aussprechen.5 Was Anwendungen im weiteren Sinne angeht, fallen mir hierzu vier ein.

  1. Der Dienst im Zeitalter des Internets bringt es mit sich, dass Pastoren sich mit Häresien herumschlagen müssen, die weit weg von ihren Gemeinden entstehen. In unserem „glokalen“ Kontext müssen wir bereitstehen, nicht nur die gesunde Lehre zu verkündigen und falschen Lehren, die in unseren Versammlungen aufkommen, entgegenzutreten. Wir müssen uns auch gegen falsche Lehren wappnen, die über das Internet verbreitet werden.
  2. Es gibt nichts Neues unter der Sonne und die Menschen werden immer götzendienerische Visionen von Gott haben. Mose musste es mit dem goldenen Kalb aufnehmen; Jesus war den Pharisäern ausgesetzt, die Traditionen über das Wort Gottes gestellt haben; Irenäus musste sich gegen Gnostiker wehren; Calvin musste gegen Roms Relikte ankämpfen; und Machen musste behaupten, dass der protestantische Liberalismus eine ganz andere Religion war. Auch in unserem Zeitalter des Hyper-Subjektivismus müssen treue Christen also die Irrtümer falscher Lehren aufdecken und aufzeigen, warum sie nicht mit biblischer Wahrheit und theologischer Orthodoxie vereinbar sind.
  3. Es gibt einen Unterschied zwischen der extremen Lehre von Bill Johnson als Produkt der charismatischen Bewegung und der Lehre charismatischer Gelehrter wie Gordon Fee oder dem biblisch fundierten Kontinuationismus von Wayne Grudem. Wie oben nachgewiesen, ist Johnsons Herangehensweise an Gott, die Bibel und den Dienst weit von der Orthodoxie entfernt. Andere Kontinuationisten, die die Prophetie und Wundergaben der Schrift unterordnen, hingegen nicht. So sehr wir uns gegen die irrigen Ansichten von Und der Himmel bricht herein wehren mögen – wir dürfen Johnsons Standpunkt nicht mit dem Standpunkt anderer durcheinanderbringen, die Wundergaben offen gegenüber stehen.
  4. Es ist nach wie vor legitim, Häresien beim Namen zu nennen, doch nicht jede Uneinigkeit muss auf diese Ebene kommen, ob in der Argumentation, Rhetorik oder dem Ton. Daher schließen wir, wie wir begannen: Wir müssen vorsichtig sein, jemanden einen Häretiker zu nennen. Doch wir dürfen vor diesem Wort nicht zurückschrecken, wenn ein Lehrer oder eine Lehre geradeheraus den Glauben ablehnt, der den Heiligen ein für alle Mal überliefert wurde.

In diesem Fall wird in Und der Himmel bricht herein wiederholt eine sub-orthodoxe Ansicht des dreieinigen Gottes angeführt. Ob der Autor das erkennt, weiß man nicht. Doch was man weiß, ist, dass diejenigen, die lehren, strenger beurteilt werden (Jak 3,1).

Noch einmal: Bill Johnsons Lehre entpersonalisiert den Vater, verunglimpft den Sohn und stellt den Heiligen Geist falsch dar. Machen wir uns nichts vor – dieses Buch entstellt die wahre Kraft des Evangeliums. Daher, liebe Pastorenbrüder: Schützt eure Herde vor seinen Lehren und predigt weiter die Kraft Gottes, um Sünder zu retten – ein Wunder sondergleichen.

Buch

Bill Johnson. Und der Himmel bricht herein: Wie man ein Leben voller Wunder führt – Ein praktischer Leitfaden. Vaihingen/Enz: Grain-Press, 2007, 218 S.

Fußnoten

1 Harold O. J. Brown schreibt in seiner Definition von Häresie: „In der frühen Kirche bezog sich Häresie nicht einfach auf jede Uneinigkeit in der Lehre, sondern auf etwas, das die Grundlage für christliche Existenz zu bedrohen schien. Praktisch gesehen hatte Häresie mit der Lehre von Gott und der Lehre von Christus zu tun.“ Heresies: The Image of Christ in the Mirror of Heresy and Orthodoxy from the Apostles to the Present (Garden City, NY: Doubleday, 1984), S. 2-3.

2 Bei Uneinigkeit über die Souveränität Gottes und die Verantwortung des Menschen (Calvinismus vs. Arminianismus), der Natur der Taufe (Kindertaufe vs. Gläubigentaufe) oder der Verwendung von Wundergaben (Cessationisten vs. Continuationisten) ist der Begriff „Häresie“ unangebracht.

3 Johnson schreibt zu den grenzenlosen Manifestationen Gottes, die sie erlebt haben: „Häufig ist der Raum von einem Lachen erfüllt, das zerbrochenen Herzen Heilung bringt. Während der Anbetung, oder wenn für Menschen gebetet wird, sind bisweilen Gesichter, Hände oder Kleidung mit Goldstaub bedeckt. Manchmal befindet sich auch Öl auf den Händen Seines Volkes, besonders bei den Kindern. In einem Raum mit geschlossenen Fenstern und Türen und ohne Entlüftung oder Ähnlichem kam Wind auf. An manchen Orten haben die Gläubigen über den Köpfen anbetender Menschen tatsächlich die Wolke Seiner Gegenwart gesehen. Wir hatten auch schon den Duft des Himmels im Raum. … Auf den Händen anbetender Menschen habe ich kleine Juwelen gesehen, die unvermittelt auftauchten. Seit Anfang 1998 schweben Federn auf unsere Versammlungen herab … Nun fallen sie fast überall dort, wo wir uns aufhalten – in Flughäfen, Häuser, Restaurants, Büros und dergleichen.“

4 Nach Stephen J. Wellum, God the Son Incarnate: The Doctrine of Christ (Wheaton, IL: Crossway, 2016), S. 111.

5 Ironischerweise macht dieser Test der trinitarischen Orthodoxie deutlich, warum ich viele Lieder von Matt Maher, einem modernen katholischen Musiker, mit Freuden singen kann. Maher erhält orthodoxe Ansichten zur Trinität und Christologie aufrecht. Seine Worte stimmten mit dem Apostolischen Glaubensbekenntnis und der leiblichen Auferstehung Jesu Christi überein. Das ist bei großen Teilen der Musik der Bethel Church anders, die öfter vage Geistlichkeit und unmittelbare Gotteserfahrungen ausdrückt – wie Bill Johnsons Kraftbegegnung.